Frankreich mit dem Wohnmobil: Normandie, Bretagne, Loiretal – 2006

Im Sommer 2006 besuchten wir Frankreich, Normandie und Bretagne erneut mit dem Wohnmobil. Hier findet Ihr das Reisetagebuch mit Fotos und Routeninformationen. 

 

 

Hinweis:
Dieser Beitrag stammt von der ehemaligen Webseite meiner Eltern. Die damals von meinen Eltern geschriebenen Reisetagebücher und Fotos sind für mich bis heute einmalige Erinnerungen an meine ersten Reiseerfahrungen. Die gefahrenen Routen sollten noch heute für Reiseinteressierte von großem Interesse sein. Anhand der Fotos lässt sich das „Damals“ mit dem „Heute“ vergleichen, sei es mit einem Schmunzeln oder einem Schluchzen. Ich bin dankbar für die damaligen Eindrücke und die schöne Zeit.

 

Frankreich-Tour

Sommer 2006

 

 

Im Jahr 2006 zog es uns mal wieder nach Nordfrankreich. Wer den Bericht 2003 gelesen hat, wird das vielleicht nicht ganz verstehen, aber hier zeigt sich mal wieder, dass am Ende (fast) nur die guten Erinnerungen bleiben –  wie im richtigen Leben.

 

Wir (Ralf und Ulrike) fuhren Sonntag früh um 9.00 Uhr los und im Schlepptau hatten wir Daniel und Schulkumpel Lars mit vollgepacktem PKW:  Zelt, Schlafsäcke, Klamotten und Verpflegung für 3 Wochen Urlaub. Die beiden wollten eigentlich nur die grobe Richtung hinter uns herfahren und dann in Frankreich auch mal andere Plätze anfahren und allein auf sich gestellt „Abenteuerurlaub“ machen. Unsere Vorstellung ging dahin, ca. 1 Woche am Atlantik zum Badeurlaub zu bleiben.

 

Wir fuhren durch die südlichen Niederlande, quer durch Belgien und kamen 633 km und 8 1/2 Stunden später im Wimereux an. Die Fahrerei mit dem PKW im Schlepptau klappte besser als von uns allen gedacht.

 

Beim Aufbau des Iglu-Zeltes stellten die Jungs dann leider fest, dass jemand (wer das wohl war ?) vergessen hatte, die Stangen des Zeltes einzupacken. Also ging es erstmal mit dem Fahrrad zurück nach Wimereux, ob es dort vielleicht Ersatzteile gab – aber war nicht ! Wie gut, dass wir unsere Strandmuschel mitgenommen hatten, sie diente als Notunterkunft für die erste Nacht – bei 32 °C vielleicht gar nicht die schlechteste Lösung.

 

 

Montag blieben wir noch auf dem Platz L‘ Été d‘ Indien, denn es stand ja der Ersatzkauf eines Zeltes an und wir hatten auch festgestellt, dass uns ein Handfeger zum Abfegen der Planen fehlte sowie ein Hammer, damit wir die Heringe vernünftig befestigen konnten. Im Bezug auf Zelten fehlten uns ja doch grundlegende Kenntnisse. So fuhren wir mit dem PKW nach Boulogne sur Mer, besichtigten die Stadt, den Hafen, die Supermärkte und die Restaurants.

 

 

 

 

 

 

 

Nach ausgiebigem Sonnen und anstrengendem Zeltaufbau brachte uns auch dieser Abend wieder einen herrlichen Sonnenuntergang.

 

 

 

 

Es stellte sich im Lauf des Urlaubs heraus, dass dieses große Zelt mit Vorzelt und separater Schlafkabine dann doch um einiges besser war als das kleine Igluzelt. Das ist zwar auch eigentlich für 4 Personen gedacht, aber bei den Temperaturen hätte es doch mehr einer Sauna geglichen und wo da eigentlich der 4. schlafen soll, ist auch noch nicht ergründet.

 

 

Am Dienstag, dem 18.7. ging es weiter, bei Dieppe durchs Landesinnere, dann wieder am Meer entlang, aber alle Campingplätze direkt am Strand waren voll, so dass wir dann statt in Fécamp oberhalb des Ortes in Yport landeten. Wir hatten entspannte 220 km hinter uns und die 3 Herren gingen erstmal den Ort erkunden, dann machte Daniel den Härtetest – Zelt mal allein aufbauen, und zur Belohnung gab es gegrillte Crevetten und Lachs aus dem Super U.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am folgenden Mittwoch fuhren wir über die Autobahn um Le Havre herum, dann über Caens nach Granville und fanden einen Campingplatz in Donville direkt am Strand. Auch diesmal hatten wir Glück und das Zelt konnte direkt neben dem Womo aufgebaut werden. Die Gebührenberechnung war eigentlich immer Glücksache: Wenn wir bei der Rezeption nach einem Platz für ein Wohnmobil, ein Zelt und einen PKW fragten, konnte es sein, dass wir einen so großen Platz bekamen, dass wirklich alles darauf passte und wir auch noch draußen gut und gemütlich sitzen konnten. Trotzdem mussten wir dann nur für einen Platz und 4 Personen bezahlen. Dann wieder bekamen wir 2 Plätze, mussten die einzeln bezahlen und auch extra für das Zelt als Unterkunft. Da diese Berechnungsart in Deutschland Standard ist, haben wir in Frankreich darum keine Diskussionen angefangen, auch wenn es anscheinend ja auch anders geht.  Zuerst marschierten wir frohgemut über die Strandpromenade Richtung Granville – weil das ja nicht weit sein konnte – nach einiger Zeit brachen wir diese Exkursion dann aber doch ab,  wir hatten uns um Einiges verschätzt und fuhren lieber von Donville mit dem PKW nach Granville und waren froh, dass wir nur den Honda durch die engen Straßen fahren mussten. Dieser 2. fahrbare Untersatz hat sich während des ganzen Urlaubs bewährt, auch wenn wir erst immer alles ausräumen mussten, um mit 4 Personen zu fahren. Wir sahen uns den Hafen und die Stadt an und speisten fürstlich im Restaurant „De la Mer“ direkt am Fischereihafen.

 

 

 

 

 

 

Wir waren etwas zu früh, und die Mitarbeiter waren selber noch am Essen, sie verfrachteten uns in die 1. Etage und spendierten uns einen Kir Royal. Das Restaurant war so unscheinbar von außen, dass uns die Ausstattung innen total überraschte, das Essen war wirklich vom Feinsten und durchaus noch bezahlbar, vor allem wenn man bedenkt, was essenstechnisch so geboten wird.

 

 

Nach dem Essen war das Wasser im Hafen noch weiter abgelaufen und es machte sich ziemlicher „Mief“ breit.

 

 

Über Avranches ging es am Donnerstag, dem 20.7. dann weiter ca. 100 km nach Cancale, aber das war nichts für Womos. Entsetzt über die Einbahnstraßen und Gässchen bergab, kehrten wir mitten im Ort um und sahen zu, dass wir wir oberhalb der Küste blieben. In Grouin fanden wir abseits einen schönen Platz und blieben gleich 2 Tage. Daniel und auch Lars waren zuvor mit einer Klassenfahrt unabhängig von einander in St. Lunaire gewesen und wollten sehr gern den Hotelwirt besuchen,  nochmal das Aquarium in St. Malo besichtigen und überhaupt „Vergangenheitsbewältigung“ betreiben – wenn man das mit 17 oder 18 überhaupt kann. Dafür bot sich der Standplatz in Grouin sehr gut an, denn von hier aus war alles max. 60 km entfernt. Den ursprünglichen Plan, sich allein durch Frankreich zu schlagen, hatten sie zwischenzeitlich – nach 4 Tagen „Hotel Mama“ – wohl aufgegeben.

Da wir recht früh angekommen waren, machten wir einen Abstecher zum Pointe du Grouin und bestaunten die Segelkünste der Einheimischen, als Ortsfremder sollte man diese Abkürzung nicht nutzen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abends  fuhren wir mit dem PKW nach Cancale, sahen uns die Austernfischerei an und die Verkaufsstände direkt am Strand.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Noch später am Abend entdeckten dann Daniel und ich, dass hinter unserem Campingplatz ein Weg durch Wiesen und Wald direkt zu einem herrlichen Strand führte, der fast menschenleer war, zumindest um diese Uhrzeit.

 

 

 

 

 

 

Auf dem Rückweg durch den Wald kamen wir uns vor wie auf der Schatzinsel.

 

 

 

 

Am Freitag ging unsere Besichtigung der Umgebung weiter, es ging zum Aquarium St. Malo, das wirklich sehr zu empfehlen ist – keine abgestorbenen Seerosen und Korallen in den einzelnen Aquarien, eine super Präsentation auch der unscheinbarsten Lebewesen wie Quallen usw.

 

 

 

 

 

 

Dann ging es weiter nach St. Lunaire, das Hotel Richmond zu besuchen.

 

 

 

 

Lars und Daniel wurden freundlich begrüßt vom Hotelchef Jean-Pierre, seiner Mutter und auch Clafoutie

 

 

 

 

 

 

 

Ihr Zimmer, in dem sie während der Klassenfahrt gewohnt hatten, war zufällig leer und so durften sie es noch mal besuchen.

 

 

 

Man beachte den Ausblick auf‘ s Meer- einfach traumhaft !

 

Hier folgen einige Ansichten aus St. Lunaire. Es liegt an der Cote d‘ Emeraude und der Ort selber hat 2 Badebuchten. Eine etwas abseits der eigentlichen Stadt mit ihren Hotels und Restaurants.

 

 

 

 

Dann geht man am Strand entlang, macht eine Kletterpartie und kommt auf der anderen Seite der Felsnase an die Badebucht, die direkt vor den Hotels liegt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von St. Lunaire ging es zum Cap Fréhel mit seinem beeindruckendem Leuchtturm und den steilen Klippen.

 

 

 

 

 

 

Dass an solchen Orten auch Spenden für die Rettung Schiffbrüchiger gesammelt werden, ist nur zu verständlich.

 

 

Unser Plan, an diesem Abend in der Bucht baden zu gehen, fiel dann aber aus, weil unsere Tagesplanung mal wieder nicht ganz passte und wir erst spät wieder auf dem Campingplatz ankamen.

 

Am Samstag, dem 22.07.2006 fuhren wir dann über Dinan nach Penmarch Guilvinec auf den Campingplatz Grand Bleu, dort waren wir schon im Jahr 2003 gewesen, und diesmal wollten wir dort eine ganze Woche bleiben – ausnahmsweise blieb es dann tatsächlich bei dieser Planung. Samstagabend und in der Nacht zum Sonntag hatten wir Regen. Dann folgte eine ganze Woche tollstes Wetter – mit fast zu hohen Temperaturen – und erst am kommenden Samstag hatten wir wieder etwas Regen.

 

Wir waren während dieser Woche ein um den anderen Tag am Strand und besuchten zwischendurch den Phare d‘ Eckmühl, den Pointe de la Torche und auch Cap du Raz. Abends grillten wir Fischfilet, gingen ins Grand Bleu zum Essen und besuchten auch den Nachbarort Le Guilvinec, mit seinem großen Fischereihafen.

 

 

 

 

Der Pointe de la Torche mit alten Bunkeranlagen, aber auch tollen Buchten zum Baden und Windsurfen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pointe du Raz faszinierte uns nun schon zum zweiten Mal

 

 

 

 

 

 

 

 

„Unser Strand“ bei Grand Bleu, einfach ein Traum, natürlich gab es mal wieder leichte Sonnenbrände – hauptsächlich in den Kniekehlen, was wohl besonders „angenehm“ ist…… habe ich mir sagen lassen.

 

 

 

 

Nach unserer Woche Strandurlaub wollten wir dann mal wieder noch Wein an der Loire kaufen, aber diese Eskapaden werden wir künftig lieber sein lassen: Am Sonntag ein Tag Anreise über Nantes und Tours bis Montlouis = 500 km, am nächsten Tag Wein einkaufen und dann über Le Mans zurück zur Küste = 420 km. Das ist wirklich nur Stress und dann immer noch aufpassen, dass man den Honda nicht verliert. Dann lieber mal im Herbst eine Woche nur an die Loire fahren und sich richtig Zeit lassen, vielleicht noch die restlichen Schlösser besichtigen, die bisher nicht an unserem Weg lagen.

 

Unser Zwischenstopp in Le Mans war enttäuschend, denn leider kann man nicht einfach eine Eintrittskarte kaufen und auf der Rennstrecke eine Runde drehen, wir mussten uns mit Zusehen begnügen und konnten nur die Ausstellung besuchen.

 

 

 

 

Zu guter Letzt fanden wir erst gegen 20.15 Uhr einen Campingplatz 5 km vor Dieppe, der nicht vollbesetzt war und was wir nie vermutet hätten – auch die Stangen für das Igluzelt tief im Doppelboden des Womos versteckt. Die Jungs bauten das kleine Zelt auf, weil das halt noch schneller ging.

 

Von Dieppe ging es dann am Dienstag, dem 1.8.06 auf der Autobahn durch Belgien und über die „grüne Grenze“  – weil wir uns verfahren hatten – hinter einem Trecker nach Holland hinein. Die angepeilte Fähre bei Breskens über die Westerschelde gab es schon seit 2 Jahren nicht mehr und wir mussten nochmals 40 km fahren, damit wir durch den Scheldetunnel überhaupt Richtung Norden kamen. Nahe Bergen op Zoom fanden wir dann einen kleinen Campingplatz im Wald. Nachts kam ein kräftiges Gewitter über uns hinweggefegt. Wir waren drauf und dran, die Jungs ins Auto zu holen, aber die schliefen tief und fest und das Gewitter verzog sich dann auch wieder…

 

Mittwoch fuhren wir über Breda und Lelystad nach Lemmer. Wir genossen noch ein paar schöne Tage am Isselmeer, bummelten durch die Stadt, auch wenn es hin und wieder regnete, fuhren nach Hindelopen, gingen zum Bowling ins Ijsselmar Hotel und Lars und Daniel liehen sich ein Angelboot, um sich die Stadt vom Wasser aus anzusehen – auch wenn es schon wieder regnete.