Airport Extreme mit mehreren kabelgebundenen Airport Express erweitern – oder: Warum sich Airport-Hotspots nicht für Unternehmensnetzwerke eignen.
Die Hotspots aus dem Hause Apple sind super. Gute Sendeleistung, schnelle Paketweiterleitung, einfache Verwaltung, zuverlässig. Gründe genug, um die Geräte auch im Unternehmenseinsatz sehen zu wollen. Wäre da nicht ein großer Haken, der einen bei der Einrichtung zur Verzweiflung treibt. Damit das anderen nicht auch noch blüht, hier eine Zusammenfassung und ein Appell an Apple (ein tolles Tautogramm).
Um eine große Fläche mit WLAN abzudecken, reicht nicht immer nur ein Hotspot. Kein Problem, denn schließlich eignen sich die Airport-Geräte auch zum Erweitern eines bestehenden Netzwerks. Dies kann entweder über WLAN oder kabelgebunden erfolgen. Wichtig ist nur, dass es ein zentrales und bereits konfiguriertes Gerät aus dem Hause Apple gibt. Im Falle meines Kunden war das eine Apple Airport Extreme in einem Flur, per Kabel angeschlossen an das Firmennetzwerk.
Wird nun ein weiteres Gerät, zum Beispiel die kleine Airport Express in Betrieb genommen, so soll diese dasselbe WLAN wie das Muttergerät aufspannen und den Nutzern des WLANs so erlauben nahtlos von Raum zu Raum, also von Funkzelle zu Funkzelle zu wechseln.
Das klappt zumindest dann, wenn die der Mutter unterstellte Station (Kind) per WLAN direkt mit dem bestehenden WLAN-Netzwerk verbunden ist.
Das klappt auch, wenn die der Mutter unterstellte Station (Kind) per Kabel direkt mit der Mutterstation verbunden ist (Szenario 1).
Das klappt aber nicht, wenn die der Mutter unterstellte Station (Kind) per Kabel über das Unternehmensnetzwerk mit der Mutterstation verbunden ist, sprich wenn zwischen Airport Express (Kind) und Airport Extreme (Mutter) noch andere Hops über zum Beispiel andere Router oder Switche liegen (Szenario 2). Das lässt sich aber nuneinmal in einem Unternehmensnetzwerk nicht umgehen, da man hier Services wie DNS, DHCP oder ähnliche sicherlich nicht (besser nicht) zweimal im System vorhält – und wenn, dann sicherlich nicht auf einem Hotspot, sondern in einer Server- und Firewallstruktur.
Auf den ersten Blick sieht es bei der letztgenannten Konfiguration so aus, als wäre tatsächlich alles OK. Es gibt überall ein WLAN-Netzwerk mit dem gleichen Namen und man könnte vermuten, alles würde funktionieren wie geplant. Tut es aber nicht. Im Test spürt man immer wieder, dass der Übergang von einer Zelle in die nächste nicht sanft abläuft, oder komplett ausbleibt. Häufig muss man die Zugangskennwörter auf seinem Endgerät erneut eingeben, weil das Gerät denkt, man hätte sich mit einer neuen, unbekannten Zelle verbunden.
Woran liegt das? Das liegt daran, dass es sich unter der genannten Konfiguration eigentlich gar nicht um ein und dasselbe Netzwerk handelt. Nur der Name ist gleich. Denn die nachgelagerten Stationen (Kinder) können aus der Hauptstation, über mehrere Hops entfernt, anscheinen nicht alle Daten auslesen die sie für das korrekte „extenden“ des Netzes bräuchten.
Das Szenario 1 lässt sich aber in großen Unternehmensnetzwerken kaum Umsetzen, denn das würde bedeuten, dass eigene, nur von den Airports genutzte, Kabelstrecken zwischen den Geräten gezogen werden müssten. Nur die kabellose Extender-Funktion wäre hier eine (langsamere und unverlässlichere) Alternative.
Auch der Apple-Support kennt nach meiner Erfahrung nur diese beiden Möglichkeiten. Ein „Einsatz ohne direkte Verbindung der Geräte untereinander ist nicht vorgesehen“.
Somit disqualifiziert sich der Einsatz der Airports bei der Verbindung per exisitierendem Netzwerk. Schade eigentlich. Denn Apple könnte mit den an sich perfekt funktionierenden Geräten diesen Markt erobern. Aufgrund dieser kleinen Problematik, die andere Geräte der Konkurrenz problemlos beherrschen, bleibt dies Apple aber verwährt und somit auch sicherlich ein gewisser Umsatz.