Mit dem Wohnmobil durch Norwegen – 2004
Im Sommer 2004 besuchten wir Norwegen mit dem Wohnmobil. Hier findet Ihr das Reisetagebuch mit Fotos und Routeninformationen.
Hinweis:
Dieser Beitrag stammt von der ehemaligen Webseite meiner Eltern. Die damals von meinen Eltern geschriebenen Reisetagebücher und Fotos sind für mich bis heute einmalige Erinnerungen an meine ersten Reiseerfahrungen. Die gefahrenen Routen sollten noch heute für Reiseinteressierte von großem Interesse sein. Anhand der Fotos lässt sich das „Damals“ mit dem „Heute“ vergleichen, sei es mit einem Schmunzeln oder einem Schluchzen. Ich bin dankbar für die damaligen Eindrücke und die schöne Zeit.
Norwegen
11.08.2004 – 25.08.2004
Die erste große Urlaubsfahrt mit dem neuen Auto. Wir starteten Mittwoch nachmittags und fuhren bis zum Campingplatz in Puttgarden. Vom Strand aus konnten wir die Fähren nach Rodby beobachten und am nächsten Morgen fuhren wir dann selber mit. Quer durch Dänemark ging es über Lolland, Falster und Seeland bis Helsingor. Dann wieder mit der Fähre weiter nach Schweden. Wir hatten uns als Etappenziel die Insel Orust vorgenommen und unsere Planung ging auch auf. Am Freitag ging es dann weiter Richtung Norden, wir überquerten die norwegische Grenze und kürzten uns den Weg mit der Fähre von Moss nach Horten ein gutes Stück ab.
Wir waren jetzt in Südnorwegen und fuhren über Larvik und Skien unseren ersten Campingplatz „Akkerhaugen-Ferieland“ an. Auf dem See war eine Wasserski-Schleppanlage und wir hatten den ganzen Abend Unterhaltung beim Zusehen.
Am nächsten Tag ging es quer durchs Land nach Westen. Die Fahrt ging durch die grüne und bergige Landschaft der Telemark. Unterwegs hatten wir schon wieder die besten Aussichten auf Seen und Berge.
Auf dem Haukelifjell erwartete uns dann diese karge Landschaft.
Unseren ersten 2-tägigen Aufenthalt machten wir bei Etne auf diesem herrlichen Platz direkt am Wasser. Der Küste vorgelagert sind hier hunderte von kleinen Inseln. Erst fing Daniel Krebse mit dem Kescher und bloßen Händen.
Wir haben sie natürlich wieder freigelassen.
Am zweiten Tag liehen sich die beiden Männer ein Boot und fuhren rund um die Inseln. Das Wetter war etwas bedeckt.
Abends hatte Daniel Glück beim Angeln und fing diese Makrele. Unsere Platznachbarn Heike und Joachim halfen beim Filetieren und ab ging‘ s auf den Grill mit dem guten Stück.
Als Beilagen gab es aus Nachbars Vorräten gebackene Kartoffeln mit Butter. Uns gefiel das so gut, dass wir von da an das Rezept ständig verfeinerten, mal mit eingelegtem Hering, mal mit Kräuterquark, oder einfach nur mit Salz und Butter.
Am Montag, dem 16.8. ging es weiter Richtung Norden, zunächst nach Odda und anschließend am Sorfjorden entlang.
Hier der Blick auf den Folgefonno-Gletscher, der westlich des Sorfjorden liegt.
Erstmal die Karte zu Rate ziehen, wie es am Besten weitergeht.
Wir entschieden uns für die Fähre von Brimnes – hier der Blick auf die umliegenden Berge von der Fähre aus fotografiert.
Über Voss – wo wir erstmal unsere eigenen Kartoffeln kauften – ging es weiter nach Flam. Wir waren jetzt das 3. Mal hier, aber wie man sieht, mussten wir auch diesmal wieder mit der Flamsbana fahren.
Am Wasserfall Kjosfossen hält der Zug…..
…….und die Hyldra soll die Männer mit ihrem Gesang in den Wasserfall locken.
Aber irgendwie wirkte das bei Ralf nicht – für ihn war das wohl mehr wie ein Schlaflied.
Der Zickzackweg der Bahnarbeiter – heute eine beliebte Wanderstrecke von Flam nach Myrdal – sie wird aber auch
zunehmend von Mountainbikern genutzt.
Hier schlängelt sich die Bahn, um den Höhenunterschied zu überwinden, in 3 Etagen durch den Berg nach oben.
Auf der Rückfahrt der Blick auf den alten Ort Flam, am Ende des Tales liegt der neue Ort mit Schiffsanleger, Bahnhof und Campingplatz.
Durch den längsten Tunnel der Welt – 24,3 km und erstaunlicherweise ohne Gebühren – ging es bei Fodnes auf die nächste Fähre nach Manheller. Diese Fähre ist ein regelrechter Knotenpunkt, irgendwie landet man immer wieder hier. Von hier aus lag Sognedal an unserem Weg.
Wir waren jetzt am Rande des Jostedalsbreen Nationalpark und die Gletscher wurden unsere Begleiter.
Bei Faerland besuchten wir das Norsk Breemuseum, hier einige Blicke vom Dach auf die umliegenden Berge und Gletscher.
Wir kamen den Gletschern immer näher, zwischen 2 Tunneln dann diese Aussicht.
Diese beiden trauten uns wohl nicht ganz über den Weg.
Wir fuhren auf einer Hochebene und mussten zum Wasser runter, denn nur da ging die Straße weiter.
Beim ständigen Bremsen in den Haarnadelkurven entwickelten unsere Bremsen unangenehme Gerüche.
Kreuzfahrtschiffe trifft man in Norwegen überall an – hier kurz vor Olden. Die Passagiere machen von hier aus Gletscherbesichtigungen.
Wir waren am Oldenvatn angekommen und machten Station bei Gryta Camping. Den Donnerstag blieben wir auch noch und machten uns einen richtig schönen ruhigen Tag. Mit diesen Aussichten rundherum ist das auch keine Kunst.
Daniel machte das Füttern der Ziegen großen Spaß und wir waren gespannt, ob uns der Ziegenbock vielleicht sogar bis zum Auto folgen würde.
Am zweiten Tag liehen Ralf und Daniel sich ein Ruderboot und erkundeten den See.
Der kleine weiße Punkt am Ufer ist unser Auto, man täuscht sich manchmal in den Dimensionen.
Freitag, der 20.8. war ein richtiger Fahrtag, wir wählten den Weg nach Norden an der Küste entlang. In Folkestad nahmen wir die Fähre über den Voldafjorden, in Festoy ging die Fahrt über den Storfjorden. Fjorde sind immer Meeresarme und Vatn sind Inlandsseen. Alesund ließen wir links liegen und fuhren über Skodje am Romsdalsfjord entlang nach Andalsnes.
Dies sollte diesmal der nördlichste Punkt unserer Reise sein. Wir wollten lieber das Inland weiter erkunden und verließen jetzt auch die Küste. Auf dem Campingplatz Melva blieben wir über Nacht und starteten am nächsten Morgen den Aufstieg den Trollstigen hinauf. Wir haben immer das selbe Problem, wenn wir an den Trollstigen kommen ist es neblig und es regnet.
Nach dem steilen Aufstieg den Trollstigen hinauf ging es ab Langdalen dann wieder bis auf Meeresniveau hinunter.
Bei Valldal überquerten wir den Norddalsfjord – natürlich mit der Fähre – und fuhren dann von Eidsdal nach Geiranger am Geirangerfjord.
Hier eines der großen Kreuzfahrtschiffe bei der Ausfahrt aus dem Geirangerfjord.
Hinter Geiranger geht es dann wieder bis auf 1.200 m steil die Berge hinauf.
Wir hielten trotz Regen an, um die Aussicht zu genießen.
Die Hochebene hinter Dalsnibba war regnerisch und nebelverhangen und die Straßen waren auch nicht die breitesten.
Wir folgten einem kleinen Fluß mit Stromschnellen durch eine moorige und steinige Landschaft bis nach Donfoss. Dann wurde
das Tal breiter, bis wir zum Schluss in Lom ankamen. Hier der Wasserfall, der mitten im Ort liegt.
Das Wetter war immer noch nieselig und am nächsten Morgen lag auf den höheren Bergen rund um uns herum eine dünne Schicht Neuschnee.
Und wir wollten an diesem Tag über das Sognefjell weiter Richtung Süden ….
aber bis wir kamen, war der Schnee geschmolzen.
Auf dem Sognefjell war es weiter trüb und regnerisch, die hohen Stangen an den Straßen dienen wohl im Winter den Schneepflügen
als Orientierungshilfe.
Wir kehrten zu Mittag in die Sognefjellstova ein und Daniel traute sich, ein Rentiersteak zu essen.
Es sieht zwar auf diesem Bild nicht so aus, aber es hat ihm gut geschmeckt.
Er musste natürlich auch unbedingt im Schnee rumlaufen, obwohl es mit dem Wind bitterkalt war.
Ab Turtagro, am südlichen Ende des Sognefjell kam dann auch endlich die Sonne heraus.
Wir beschlossen den Tag auf dem Campingplatz in Luster bei herrlichem Wetter.
Eine Besonderheit hat dieser Platz, hier gibt es hunderte von Spatzen, die in den Büschen sitzen und
über jeden Krümel herfallen, den sie ergattern können.
Am Montag, dem 23.8. machten wir noch mal einen Abstecher in den Jostedalsbreen Nationalpark bis nach Faberg
und besuchten den Nygardsbreen. Wir hatten den ganzen Tag herrlichstes Wetter und von Regen und
Nebel keine Spur mehr.
Da die Seiten sehr felsig und rutschig sind, fährt ein Boot die Besucher bis kurz vor den Gletscher.
Eigentlich darf man nur bis an die roten Stangen gehen, denn ein Gletscher ist immer in Bewegung und es können an der vorderen Kante auch größere Stücke Eis abbrechen.
Nach dem Besuch des Breeheimcenter – hier gibt es Informationen zum Nationalpark – ging es wieder nach Manheller und auf unsere „Lieblingsfähre“ nach Fodnes, unterwegs fanden wir diesen kleinen See, an dessen anderen Ende ein Wasserkraftwerk arbeitete.
In Laerdalsoyri besuchten wir das Wildlachscenter, das viele interessante Informationen über Lachse bietet – auch für Nichtangler! Außen am Gebäude ist eine Lachstreppe angebracht und durch die großen Fensterscheiben kann man den Aufstieg der Lachse beobachten.
Die Stabkirche von Borgund – die älteste Norwegens – lag auf unserem Weg (grobe Richtung Oslo) nur waren wir mal wieder zu spät dran und konnten sie nur von außen besichtigen.
Die Nacht verbrachten wir auf einem kleinen Campingplatz auf einem Bauernhof. Es wurden auch Hütten vermietet, die speziell für Angler gedacht waren, die am kleinen Flüsschen Lachse angelten.
Am Dienstag ging es erst über das Helmsdalfjellet und anschließend durch das Hallingdal, wo wir Rentiere sahen, bis nach Honefoss.
Am Tyrifjorden bei Hole, der aber in Wirklichkeit ein See ist, suchten wir uns einen Platz, Ralf und Daniel gingen mal wieder paddeln.
Hier ging die Saison schon zu Ende – am kommenden Wochenende schloss der Platz.
Am Mittwoch verließen wir Norwegen über Kongsvinger und Arvika.
Wir wollten ja noch ein paar Tage in Schweden verbringen.
Weiter geht‘ s bei Schweden 3.