Portweiterleitungen am Speedport W724V ohne Funktion
Am Wochenende habe ich versucht unseren neuen Speedportrouter W724V von der deutschen Telekom zu konfigurieren. Dabei merkt man schnell, dass es sich um ein Produkt handelt, dass nicht unbedingt für den technisch anspruchsvollen Nutzer konzipiert wurde. Man kann aber auch gepflegt ausrasten, nachdem man nach dreimaliger Neuinstallation des Geräts vergeblich versucht Portweiterleitungen zu hinterlegen.
Nachdem wir nun privat auf das neue Breitbandnetz der Telekom umgestiegen sind, wollte ich am vergangenen Wochenende gern die Zugriffe auf unser Netzwerk und bestimmte darin bereitgestellte Dienste von außen konfigurieren. In der Regel geschieht dies über Portweiterleitungen und Portfreigaben oder virtuelle Server innerhalb des Routers oder der Firewall.
Der Router ist in meinem Fall das Modell W724V von der deutschen Telekom, Typ A.
Trotz korrekter Konfiguration des Routers stellte ich schnell fest, dass die definierten Ports von außen dennoch nicht erreichbar waren.
Egal was ich einstellte oder konfigurierte, auch nach mehrmaligem Neustart des Routers waren die Freigaberegeln nicht übernommen worden. Auch ein Factory-Reset und die erneute Konfiguration des Geräts brachten zweimal keinen Erfolg. Von extern durchgeführte Portscans lieferten ein ganz klares Ergebnis zurück: Die Ports waren weiterhin geschlossen.
In meiner Verzweiflung, kurz vorm Ausrasten, suchte ich Hilfe im Supportforum „Telekom Hilft“. Allein eine Google-Suche nach den Stichworten „Speedport W724 Portweiterleitungen“ liefert so viele Ergebnisse innerhalb des o.g. Forums, dass man hier schnell merkt, dass es sich bei meinem Gerät wohl nicht um einen Einzelfall handelt.
Die Support-Posts von Mitarbeitern der Telekom enthalten in der Regel größtenteils Bitten um Geduld und die Information, dass die Mitarbeiter in der Fachabteilung nachfragen. Anschließend werden dann Fragen gestellt wie „Sind Sie sich sicher, dass es in Ihrem Netzwerk denn auch ein Gerät gibt, welches Ziel der Portweiterleitung ist und auf dem der Port XXXX auch wirklich einen Dienst bereitstellt?“ oder aber auch (und das war meine Lieblingsfrage) „Haben Sie wirklich von extern, also aus einem anderen Netzwerk als dem Ihren, zum Beispiel über Mobilfunk“ geprüft den gewünschten Port zu erreichen?“.
Interessant hieran ist nebenbei auch, dass es wohl tatsächlich Menschen gab, die aus dem eigenen Netzwerk getestet hatten. Der Speedport unterstütz aber kein NAT-Loopback (vielleicht besser bekannt als Hairpinning) um die Nutzer vor sich selber zu schützen…
Um ehrlich zu sein, genau die Tiefe von Technikverständnis die ich erwartet habe.
Dem Fass den Boden schlägt aber ein anderer Post einer Mitarbeiterin aus. Ein Kunde fasst zusammen, dass das Produkt einfach nicht wie beschrieben funktioniert und der Support redundant antworten würde. Die Mitarbeiterin nimmt nun den Speedport in Schutz: Der Speedport sei ein hervorragendes Gerät um zu telefonieren und damit im Internet zu surfen. Die meisten Anwender wären damit vollkommen zufrieden. Und sie selber auch.
Für mich bedeutet das: Telefonieren und Surfen ok. Alles andere besser mit einem anderen Gerät.
ERNSTHAFT. Man sollte doch meinen das Portweiterleitungen im Jahr 2015 kein Teufelszeug mehr sind.
An dieser Stelle entschloss ich mich nach 3 Stunden versuchter Konfiguration gegen den Speedport, packte das Gerät zurück in seinen Karton, fuhr zum Elektronikmarkt, kaufte eine Fritzbox 7490 (Affiliate-Link), schloss das Gerät an und war nach 40 Minuten inklusive aller Portweiterleitungen erfolgreich online.
Ich empfehle jedem, der unter diesem Problem leidet, die Versuche der Problemlösung umgehend einzustellen. Vermutlich werden Sie nichts daran ändern können. Nutzen Sie den Speedport doch einfach nur zum Telefonieren und Surfen. Das funktioniert bei den meisten Nutzern problemlos 🙂