Projekt Car-PC

Flux.Media.Centrafuse.v2.0.806.1 Der Car PC – Eine Erfindung, die nicht wirklich bei jedem auf Verständnis stößt: „Braucht man sowas wirklich?“ – Diese Frage kommt häufiger auf! In diesem Artikel stelle ich die Vorteile eines Car-PCs vor und gehe genauer auf System und Bauteile ein.

Wofür braucht man sowas?

  • Zum Navigieren
  • Zum Musikhören
  • Zum Importieren von MP3-Dateien aus dem Heimnetzwerk, sobald man in die Garage fährt (nie wieder CDs brennen)
  • Zum Anschluss einer Rückfahrkamera/Frontspoilerkamera über USB
  • Zum DVD gucken
  • Um die Motordaten in Echtzeit anzeigen zu lassen um zum Beispiel mal zu sehen wie hoch die Abgastemperatur gerade ist.
  • Als Ersatz einer Freisprecheinrichtung (Annehmen von Verbindungen und Wählen von Rufnummern über den Touchscreen).
  • Um Youtube auch im Auto zu nutzen.
  • Zu guter Letzt nicht so rational, aber wenigstens ehrlich: „Weil ich auf Technik stehe und sowas geil ist!“

Ihre Daten werden erst beim Abspielen des Youtube-Videos an den Dienst übermittelt. Your data will only be transmitted to the service when you play the Youtube video.

Das System Der Car-PC besteht aus eigentlich 2 Komponenten: PC und Monitor. Dazu kommt dann noch eine ganze Reihe Peripherie wie zum Beispiel Audio-Wandler zum Anschluss des Rechners an das Autosoundsystem, GPS-Geräte zur Positionsbestimmung, W-LAN Sticks, etc.

Grundvorraussetzung ist ein PC, der mit einem KFZ-Netzteil wie dem „M3-ATX“ ausgestattet ist um auch im PKW betrieben werden zu können.

Da man ja ungerne im Kofferraum (der beim RX8 sowieso eher klein ausfällt) einen PC im Tower-Gehäuse mit sich rumfährt, empfehlen sich in der Regel MINI-ITX-Mainboards, die man dann in einem entsprechend kleinen Gehäuse unterbringen kann. Bei der Wahl dieser Komponenten ist auf ausreichend Lüftung im Gehäuse und geringen Stromverbrauch am Mainboard zu achten. Besonders eignen sich Mainboards mit integrierter GPU und CPU, am Besten ATOM-CPU´s oder ähnliche energiesparenden Kerne.

Das System sollte mit 2GB arbeitsspeicher ausgestattet sein, wobei 1GB auch in Ordnung ist. Beim Kauf sollte man ebenfalls darauf achten, dass sich genug USB-Anschlüsse am oder auch auf dem Board befinden, da später unter Umständen, je nach Belieben, noch genug Peripherie extern angeschlossen werden soll.

In meinem System kommt ein Intel D945GCLF (mit integrierter Atom 1.6Ghz CPU) zum Einsatz, der in einem M350 Gehäuse untergebracht ist.
Als Festplatte kommt eine 120GB Samsung 2,5″ Festplatte zum Einsatz, die speziell als „automotive“ angeboten wird. Diese Platten sind erschütterungsresistenter als herkömmliche. Ob die Werbung wirklich hält was sie verspricht sehen wir nach 20.000km „Fahrleistung“.

Der Touchscreenmonitor sollte definitiv nicht unter 280€ kosten. Die Geräte die man für 70€ bei E-Bay aus China kauft, sind das Geld nicht wert. Der Kontrast im Sonnenlicht ist viel zu niedrig, die Bildqualität ist schlecht und den verbauten Platinen traue ich keine 100km Landstrasse zu, bis die ersten Lötstellen brechen. Dazu kommt, dass die Genauigkeit des Touchscreen quasi mit dem Preis exponentiell fällt.

In meinem Fall kam noch dazu, dass der Monitor nur bestimmte Maße haben durfte, weil ich Ihn in eine Originalhalterung von Mazda für Navigationssysteme eingebaut habe. Deshalb fiel meine Wahl auf den CTF-400.

car2pcobd

Als GPS-Empfänger nutze ich ein Gerät von E-Bay, welches ca. 40€ zuzüglich Versand gekostet hat und bin damit auch recht zufrieden. Als OBDII-Auslesegerät für die Anzeige der Motordaten im Centrafuse kommt der ELM OBDII-Anschluss zum Einsatz (49€). Die Audioverbindung wird über ein Car-Modul hergestellt, welches am CD-Spieler angeschlossen wird und auch die Bedienung des Car-PC´s mit Hilfe der Lenkradtasten ermöglicht (49€).

Die Software Auf dem PC wurde WinXP Professional installiert und weitgehend bereinigt, das heißt zum Beispiel, dass unnütze Dienste abgeschaltet wurden, die die Startzeit des PC´s verlängern und Designs abgeschaltet wurden. Als Bedienoberfläche des Rechners nutze ich Centrafuse 2.0.

Centrafuse ist quasi der Car-PC. In diesem Programm, welches im Autostart startet, spielt sich eigentlich alles ab. Die Oberfläche ist sehr gut zur Nutzung mit Touchscreens geeignet und reagiert äußerst schnell auf jegliche Eingaben. Centrafuse enthält die wichtigsten Funktionen: Navigation, Freisprechanlage über Bluetooth, Medienplayer, Browser, DVD-Player, E-Mail und die Motordatenauswertung. Trotz dieses breiten Einsatzgebietes kann das Programm durch im Internet erhältliche Plug-Ins erweitert werden.

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Zum Einkauf der Komponenten eignet sich der deutsche Internetshop www.cartft.com

MP3-Import selbstgemacht

Zum einfachen Importieren von MP3-Dateien, die man vielleicht im Netzwerk abgespeichert hat, habe ich folgende Lösung gefunden. Die Lösung besteht aus einer oder mehreren Batch-Dateien. Hier ein Beispiel für den Import von Musikdateien, die auf einem Netzwerklaufwerk in einem bestimmten Ordner bereitliegen und vom Auto aus über W-Lan erreichbar sind.

Zunächst erstellt Ihr auf Eurem Netzwerklaufwerk einen Ordner. Ich nenne diesen Ordner RX8Import/Audio. Auf eurem Car-PC bindet ihr diesen Ordner als Netzwerklaufwerk ein, und gebt die Anweisung nach einem Neustart die Verbindung wieder herzustellen.

Nun kommt der eigentliche „Import“.
Erstellt dafür einfach eine Textdatei (*.txt) und fügt den unten stehenden Code dort ein. Ihr müsst lediglich die Pfad-Angaben so korriegieren, dass diese zu Euren Ordnern bzw. dem Netzlaufwerk verweisen.

xcopy „A:\“ „D:\Musik“ /S /F /Y

Die oben stehende Zeile einfach kopieren und wirklich nur die Buchstaben und Pfade ändern! Die Sonderzeichen und Anführungsstriche müssen genauso übernommen werden.
A:\ ist in diesem Fall der Buchstabe des vorher eingebundenen Netzlaufwerks, D:\Musik der Ort, an dem Die Dateien lokal gespeichert werden sollen.
Dieser Ort muss auch bei Centrafuse eingestellt werden um die übertragenden Daten einbinden zu können.

Ihr speichert die Textdatei, und ändert die Dateiendung in „*.bat“. Diese Datei legt Ihr jetzt auf dem Desktop des Car-PC´s ab und weist ihr ein hübsches Symbol zu.

Wenn Ihr jetzt auf diese Datei doppelklickt, werden die Dateien auf dem Netzwerklaufwerk in einen von Euch gewählten Pfad auf dem Car-PC kopiert.

Der Bastler kann dieses vorgehen auch automatisieren, indem er die Datei in den Autostart legt und eventuell eine Abfrage einbaut, die zunächst überprüft, ob das W-LAN auch erreichbar ist. Dies geht am einfachsten mit „if exist (Pfad zu einer Datei auf dem Netzwerklaufwerk)“.

Vielleicht treiche ich diese Variante hier mal nach, aber solange hilft Euch Google weiter!

Häufige Fragen zum Car-PC

Kann der Car-PC auch mit Sprachbefehlen gesteuert werden?
Ja, der PC greift dann auf das Freisprechmikrofon zu. Ihr müsst im Centrafuse die Sprachsteuerung aktivieren. Zum Sprechen klickt ihr dann auf dem Bildschirm auf ein Symbol und legt einfach los zu erzählen. Die Stimme wird zuvor angelernt. Leider gibt es meines Wissens nach nichtmehr die Möglichkeit die Sprachsteuerung über Sprache zu aktivieren; Ihr müsst also vorher die Sprachbefehle per Klick zuhören lassen.

Kann der Car-PC mein Auto starten?
Generell würde ich ja sagen. Erste Recherchen im Internet haben zwar keinen Lösungsvorschlag für mich gegeben, aber generell müsste das mithilfe eines Relais möglich sein. Der Haken: Um den PC zu starten muss die Zündung an sein. Das heisst, dass man im Grunde auch den Schlüssel einen Tick weiter drehen könnte und dann wäre der Rechner an. Zuviel Aufwand in meinen Augen.

TFT´s gibts bei E-Bay viel billiger! Warum kaufst Du so’nen teuren?
Lies den Artikel! Die E-Bay Dinger für 79€ aus Hongkong sind scheisse! Nach 3 Bodenwellen und dem ersten Frost sind die hin. Und die Präzision des Touchscreens ist ungefähr genauso toll wie die eines blinden Bombenentschärfers.

Butter bei die Fische, wieviel Kohle brauche ich?
Ca. 1500€ um ein anständiges, gut verarbeitetes und eingebautes System zu haben. Verkaufst Du auch Car-PC´s? Klar darum steht oben auf der Seite „Shop“! – Nicht. Aber ich helfe gerne! Schick mir eine Mail.