Urlaub vor der Haustür? Unser Geheimtipp im Emsland

Reiseberichte im Van Life Format, spektakuläre Roadtrips mit dem Bike, geheime Traumstrände in Spanien oder Griechenland oder 4×4 Abenteuerurlaube in Marokko, auf Bali oder in Tunesien gibt es wie Sand am Meer! Aber was ist denn eigentlich mit dem Urlaub vor der eigenen Haustür? Mit den kleinen Geheimtipps, die einem spontan den Alltag versüßen können, ohne lange Reise und massenhaft Urlaubstage, die drauf gehen? Komm mit, wir verraten dir unseren frisch entdeckten Geheimtipp im Emsland.
Wir berichten dir von der kleinen Ruheoase zwischen Leer und Aurich.

Wir sind uns einig – die Monate Januar und Februar braucht kein Mensch!
Die zauberhafte Weihnachtszeit ist vorrüber, das neue Jahr wurde mehr oder weniger gebührend gefeiert, gute Vorsätze wurden abermals gebrochen, der normale Wahnsinn des Alltags hat einen wieder und zudem ist es draußen auch noch grau, nass und kalt.
Da hilft nur eins: Komfortzone besiegen und raus aus dem Gefühlstief.

Einer unserer Neujahrsvorsätze lautet: mindestens 1x im Monat ein Wochenende „raus fahren“, etwas anderes sehen. Ohne lange Reiseplanung, Erholung vor der Haustür finden. Für einen Trip mit unserem Landi „Ralfi“ ist es noch zu kalt und das Womo ist aufgrund noch bestehender Frostgefahr noch nicht Saisonfertig. Also brauchen wir eine Alternative, die weder teuer ist, noch weniger spannend als unsere Camper Life Trips on the road. Was wir brauchen ist ein cooles Airbnb in der Nähe, was nicht 250€ die Nacht kostet. Aber gibt es sowas denn überhaupt? Unsere Ansprüche liegen zugegebener Maßen schon recht hoch.

Wir präsentieren euch hiermit unseren Juwel, den Geheimtipp im Emsland, das Hausboot von Stephan und Wiebke am Timmeler Meer. Ja, ihr habt richtig gelesen, wir fordern euch auf, lasst den Alltag hinter euch und fahrt gen Ostfriesland ins beschauliche Timmel. Das Timmeler Meer liegt umgeben von wunderschönen Mooren und zig Grachten genau zwischen der herrlich, romantischen Stadt Leer und der etwas belebteren Stadt Aurich. Genau hier liegt das Hausboot „Waterhome 1“ (externer Link zu AirBnB) , welches einem bereits beim Betreten die Sorgen des Alltags schnell vergessen lässt.

Die Kommunikation mit Wiebke verlief reibungslos, herzlich, informativ und immer just in time. Da zu dieser Jahreszeit eher weniger Gäste Schlange vorm Hausboot stehen, durften wir auf Nachfrage bereits eher einchecken sowie bei Abreise auch später auschecken als gewöhnlich üblich. So fing unser Kurztrip gegen 8 Uhr am Freitagmorgen mit Home-Office bzw. Boat-Office an. An sich gibt es hier Inernet über den Campingplatz nebenan, wobei man sagen muss, dass es Glückssache ist, dort jemanden anzutreffen bzgl. der Zugangsdaten (keine Saison) und die Verbindung dann letztlich auch nicht so überragend stabil ist. Wer also so wie wir vor hat Boat-Office zu betreiben, der setzt lieber auf seinen mobilen Hotspot.

Aber nun zurück zum Hausboot. Wiebke und Stephan haben hier einen absoluten Wohlfühlort geschaffen. Die Einrichtung ist geschmackvoll, chick, herzlich und trifft den hyygeligen Zahn der Zeit. Es ist genauso schön, wie es schon die Airbnb Fotos verheißen haben. Zudem kommt einem schon beim Betreten des Hausbootes ein wohliger Geruch nach Urlaubsfeeling entgegen, sehr angenehm. Bettwäsche, Handtücher, Föhn, Fernseher, Spiele, Bücher, Senseo Kaffeemschine, eine nahezu voll ausgestattete kleine Küchenzeile, es ist wirklich an alles gedacht. Es gab nicht eine Sache, die uns gefehlt hätte. Gut es gab weder fließend Wasser noch Dusche oder WC auf dem Boot, aber direkt nebenan ist ein äußerst sauberes Sanitärhaus des Campingplatzes. Für uns eigentlich genau richtig, so mussten wir selbst auf dem Hausboot unseren Camperlifestyle nicht vermissen. Die Nutzung erfolgt kostenlos über Chipkarten, die Wiebke und Stephan einem zur Verfügung stellen. Auch unsere Sorge, dass wir den Kahn nicht warm bekommen, war umsonst. Die kleine Elektroheizung hat es innerhalb einer halben Stunde puschelig warm werden lassen.

Aber was hat Timmel und Umgebung abgesehen von dem Hausboot noch zu bieten?
Es folgen unsere 3 Highlights für einen Wochenendtrip in Timmel.

1) Café bei Ank


Besucht unbedingt das Café bei Ank. Und das ist kein Tipp nach dem Motto, könnte man mal machen, sondern macht es bitte wirklich! Ihr werdet es nicht bereuen.
Das Café bei Ank bietet eigentlich alles: Frühstück, klassisch Kaffee und Kuchen, Kneipenfeeling, Abendbrot und Shopping. Freitagnachmittag entdeckten wir das kleine Botique Café von Ank und ihrem Mann mitten im Nirgendwo. Die Einrichtung ist traumhaft, mit Liebe und viel Hingabe zum Detail, darf man in eine kleine Traumwelt aus bunten Farben, schrägen Gegenständen und lustigen Sprüchen eintauchen.

Wirklich alles in dem Café strahlt Lebensfreude und Einklang aus. Getoppt wird dieses Feeling durch sündhaft leckeren holländischen Appeltaart mit oder ohne Sahne und den herzlichsten Menschen, die dieser Fleck Erde zu bieten hat. Ank und ihr Mann sind diese Art Menschen, die du einfach in dein Herz schließen musst, mit denen du auf Anhieb vertraut bist, die du gerne in den Arm nehmen möchtest und mit denen sich das Leben schön, firedlich und leicht anfühlt. Uns hat es so gut gefallen, dass wir uns direkt für Samstagmorgen zum Frühstück angemeldet haben. Wie sollte es auch anders sein, hatte Ank uns einen wundervollen Frühstückstisch vorbereitet, noch bevor wir überhaupt da waren. Uns fehlte es an wirklich gar nichts: Saft, Sekt, Kaffee, Rührei, Bacon, Obstsalat, Wurst, Käse und die beste vegane Butter ohne Palmöl auf der Welt.
Wir werden definitv wieder kommen und die Gastfreunschaft von Ank und ihrem Mann genießen.

2) (Rund)wanderweg am ewigen Meer


Wir sind im Allgemeinen ein großer Freund von Moorlandschaften. Die größte Herausforderung hier ist, sich das „schönste“ Moor herauszusuchen. Wir haben uns für den (Rund)wanderweg am ewigen Meer entschieden. Michelle liebt Holzbohlenwege und dieses Moor hat einen kompletten Runderwanderweg auf Holzbohlen versprochen. Das Wetter am Samstagmittag war herrlich sonnig und fast schon warm. Das Moor erstrahlte in üblicher Moorschönheit. Savannenfeeling gerahmt von zahlreichen weißen Birkenstämmen.

Nur einen offiziellen Rundwanderweg gab es leider nicht mehr, da über die Hälfte des Rundwanderweges aufgrund mangelnder Sicherheit gesperrt war. Wir als lebensmüde Abenteurer haben das gemacht, was man als lebensmüde Abenteurer eben macht. Und wir leben noch. Also fahrt zum ewigen Meer und macht das Beste aus der Situation, es lohnt sich.

3) Macht nicht den Fehler und geht jeden Abend irgendwo essen


Lasst es einfach. Es gibt hier recht viel Gastronomie, die teilweise wirklich umwerfend einladend aussieht. Aber vertraut uns, lasst es einfach. Vieles ist leider mehr Schein als Sein. Kauft euch lieber Spaghetthi oder dergleichen und zaubert euch auf dem Hausboot ein leckeres Abendbrot. Kauft euch Wein und genießt bei sanftem Wellengang den herrlichen Sonnenuntergang. Siedelt dann ins kuschelige Bettchen über und folgt der Sonne bis sie sich tatsächlich für den Tag verabschiedet. Wir bereuen es, dies nicht gemacht zu haben.