Mit dem Wohnmobil durch Cornwall – 1999

Im Sommer 1999 besuchten wir Südengland und Cornwall mit dem Wohnmobil. Hier findet Ihr das Reisetagebuch mit Fotos und Routeninformationen. 

 

Hinweis:
Dieser Beitrag stammt von der ehemaligen Webseite meiner Eltern. Die damals von meinen Eltern geschriebenen Reisetagebücher und Fotos sind für mich bis heute einmalige Erinnerungen an meine ersten Reiseerfahrungen. Die gefahrenen Routen sollten noch heute für Reiseinteressierte von großem Interesse sein. Anhand der Fotos lässt sich das „Damals“ mit dem „Heute“ vergleichen, sei es mit einem Schmunzeln oder einem Schluchzen. Ich bin dankbar für die damaligen Eindrücke und die schöne Zeit.

 

Cornwall

17.06.1999 – 08.07.1999

 

Nachdem uns im Vorjahr Schottland so gut gefallen hatte, beschlossen wir den Jahresurlaub 1999 in Südengland zu verbringen. Wir entschieden uns, ganz unspektakulär durch den Eurotunnel zu fahren. Wir waren morgens in Porta gestartet und viel zu früh um 13.10 Uhr in Calais, die Fahrt war erst für 18.21 Uhr vorgebucht. Also ab in das Terminal und fragen, ob wir die Fahrt vorziehen können – kein Problem, der nächste Zug fährt um 13.26 Uhr, also bitte in Spur 4 stellen und auf weitere Anweisungen warten.

Die Fahrt war äußerst langweilig: Rein mit dem Womo in den Zug, im Auto sitzen bleiben, kein Cafe´ oder Kiosk, die großen Türen gehen zu, Fenster gibt es keine, Aussicht auch nicht, aber in den Waggons war Licht an. Ja und nach ca. 1 Stunde fuhren wir in Folkstone wieder aus dem Zug raus – das war‘ s. Dann ging es zuerst Richtung Dover, britische Pfund holen. Das untenstehende Bild war dann unser erster Ausblick.

 

Unsere Fahrt ging entlang der Küste Richtung Westen, bis zu dem kleinen Städtchen Rye, auf dem Rye Bay Caravan Park fanden wir einen Stellplatz direkt am Fußweg zum Strand. Der Strand war überraschend für uns, kein Sand sondern Kies. Am nächsten Morgen fuhren wir in den kleinen Ort, ein sehr schönes altes Städtchen, das sich steil bis zu einer Klosterkirche den Hang hinaufzieht. Durch die typischen englischen Seebäder Eastbourne, Brighton und Worthing kamen wir an diesem Samstag bis Selsey. In den Seebädern fährt man direkt an der Promenade entlang, rechts alte Hotels mit schon etwas bröckelnden Fassaden, auf der linken Seite die Kiesstrände und alte Seebrücken. Die Fahrt an einem Samstagvormittag war trotzdem nervtötend. Ca. 20 km durchgehende Bebauung, dreispurige Straßen in beide Richtungen und Stau….. Das untere Bild zeigt Eastbourne, war hatten Glück und fanden einen Parkplatz direkt an der Promenade.

 

 

Der Warner Farm Touring Park in Selsey hatte ein wunderschönes Areal für Tourer, allerdings waren die Static Parks für die „festen“ Mobilheime sehr eng. Dem Platz angeschlossen war ein Amusementcenter, das für unsere Begriffe typisch englisch war, Spielhallen, Kneipen und Theater – aber irgendwie nichts für uns. An dem Tag verfolgten wir übrigens über unsere Satellitenanlage die Trauung von Prinz Edward. Ich fand das irgendwie lustig, wir hatten die Möglichkeit das im Fernsehen zu sehen, während unsere britischen Nachbarn gar keine Fernsehantennen hatten.

 

 

Am folgenden Sonntag erreichten wir hinter Southampton den New Forest mit seiner Heidelandschaft. Unser Nachbar hatte uns schon davon erzählt, dass hier alle Tiere frei rumlaufen, aber wir waren dann doch erstaunt, plötzlich Pferde und Kühe statt nur Schafe zu sehen. Wir besichtigten in Beaulieu das National-Motormuseum, die Abbey mit dem Palace House und den angeschlossenen Garten. Dies war unsere erste Begegnung mit den Gärten Südenglands und schon ein guter Einstieg. Wir wunderten uns, dass man überall auf dem Rasen rumlaufen durfte, überall wurde auch (in Anzug mit Krawatte) gepicknickt. Am Abend suchten wir uns einen Stellplatz mitten im New Forest, zwar relativ einfach aber in direkter Nachbarschaft mit Pferden und ihren Fohlen und am nächsten Morgen mit dicken Eichhörnchen, die sogar einen Blick in unser Wohnmobil warfen. Am Besuch im Inneren hinderte Ralf sie durch beherztes Eingreifen aber doch….

 

 

Ein Kurzbesuch in Hythe endete sogar mit einer Fährfahrt nach Southampton. Die ganze Fähranlage war „antik“, die Fähre erreichte man nur mit einer kleinen Pier-Eisenbahn, die ruckelnd und ächzend über den hölzernen Anleger tuckerte. Weiter ging es an diesem Tag bis Axminster, wo wir einen Platz weiter im Landesinneren fanden, von dem wir aber herrlich auf den Kanal schauen konnten. Am Dienstag Vormittag besuchten wir Exeter mit der Kathedrale und dem Handwerkerviertel in den alten Lagerhäusern am Hafen. Exeter ist durch einen schmalen Kanal, der heute aber versandet ist, mit dem Channel verbunden. Wir verbrachten den halben Tag in dieser hübschen Stadt, inklusive einer tollen Pizza im Restaurant. Dann ging es ins Dartmoor, landschaftlich ähnlich wie Schottland. Die Straßen, die Mutter rausgesucht hatte, waren nicht so ganz fürs Wohnmobil geeignet, aber nach einer sehr schmalen Brücke war das Schlimmste überstanden und wir kamen im Örtchen Widecombe in the Moor an. Dort probierten wir erstmals Cream Teas (Scones mit Clotted Cream: weiche, meist noch warme Brötchen mit Butter und Marmelade) und waren begeistert. Daniel fand die Spatzen, die sich frech auf unseren Tisch setzten und alle Krümel aufpickten am interessantesten.

 

 

 

Wir fuhren zurück zur Küste und kamen durch Torquay und Torbay, dort sahen wir die ersten Palmen auf den Promenaden. Wir kamen unserem Ziel näher. Am nächsten Morgen fanden wir durch Zufall „The Model Village of Babbacombe“  eine Miniaturgartenanlage in einem Einschnitt zur Küste hinunter. Die Anlage war ähnlich Legoland, natürlich nicht ganz so groß, aber gärtnerisch eine Schau. Kleine Buchsbaumhecken und Büsche, die im Maßstab genau zu den Häuserzeilen passten. Wir haben überlegt, wie diese Anlagen gepflegt werden und kamen zu der Überzeugung, dass die Gärtner bestimmt auf dem Bauch liegend mit kleinen Nagelscheren die kleinen Bäume und auch das Gras stutzen. Bei Plymouth überquerten wir den Tamar, der die Grenze zu Cornwall bildet und durften prompt erstmal Brückenzoll zahlen. Am Nachmittag kamen wir nach Looe, ein kleiner Hafen, der beidseitig an den steilen Ufern zweier Flüßchen liegt. Überhaupt liegen hier alle Küstenorte immer in Taleinschnitten, die zum Teil sehr steil hinuntergehen. Es ist fast immer ratsam, das Auto oberhalb stehen zu lassen und den Rest zu Fuß zurückzulegen.

 

 

Wir machten einen ausgiebigen Spaziergang und fanden die engen Gassen mit den blumengeschmückten Häusern sehr idyllisch. Es musste auch unbedingt die original Cornish Pastry probiert werden, aber die Meinung dazu war geteilt.

 

 

Zum Schluss mieteten wir uns ein kleines Boot, mit dem wir im Hafen herumfuhren. Der Höhepunkt war dann eine dicke Robbe, die an den Fischkuttern nach Fisch bettelte. Das hätten wir hier ja nun so gar nicht erwartet.

 

 

Die Nacht verbrachten wir auf dem Tencreek Campingplatz und kamen am nächsten Morgen mit einem Trucker ins Gespräch, der dort mit Frau und Tochter zeltete. Er erzählte uns, dass er vor 3 Tagen noch in Deutschland war und Garagentore gefahren hatte. Er kannte auch unsere Heimat, da er immer durch die Porta kommt. Seine Tipps, was alles noch sehenswert für uns wäre, waren Gold wert. Am Donnerstag ging es nach Polperro. Man parkt oberhalb des Ortes und kann mit Pferdewagen in den Ort fahren. Wir gingen zu Fuß an dem kleinen Bach das Tal hinunter. Der Ort war sehr schön, jedes Haus mit Blumenampeln, schöne kleine Gassen, in die sich wirklich nur die Einwohner mit ihren PKW‘ s trauen. Wir machten eine kleine Rundfahrt mit einem Fischkutter an der felsigen Küste entlang.

 

 

Am Nachmittag kamen wir bis in die Nähe von Mevagissy und fanden einen herrlichen Campingplatz „Seaview International“. Wir bekamen einen Stellplatz direkt hinter der Hecke mit Ausblick aufs Meer. Das Wetter war fantastisch und so bauten wir Daniels Zelt auf und entschlossen uns sofort, hier 2 Tage zu bleiben. Vor dem Empfangsgebäude standen große Palmen und wir fragten, was im Winter damit passiert, aber die Besitzerin erklärte uns, dass im Winter höchstens mal -3 °C sind und das vertragen sie ohne weiteres. Die Anlage hatte einen eigenen Pool, einen Golfplatz, Badmintonfelder, einen großen Grillplatz – aber wir nutzten eigentlich nur den Pool. Den Freitag genossen wir richtig, wir machten über diese engen Straßen einen Spaziergang zum Hemmick Beach.

 

 

Einmal dort angekommen, konnten wir uns gar nicht mehr von diesem schönen Fleckchen trennen. Es war erstaunlich, kaum Betrieb hier, wir waren wirklich fast allein zwischen den Felsen. Hier konnten wir uns auch zum ersten Mal ein Bild von der Tide machen, das Wasser steigt bei Flut ca. 5,5 m. Am Abend hatten wir fast alle einen leichten Sonnenbrand, aber dieser ruhige Tag hat uns richtig gut gefallen.

 

 

 

Samstag, der 26. Juli brachte uns in die Lost Gardens auf Heligan. Ein ehemals verwilderter Herrenhausgarten in einer Schlucht, der erst 1993 wieder urbar gemacht wurde. Bilder dazu sind bei Cornwall 2002 hinterlegt. Über Truro ging es dann auf den Lizard, den südlichsten Punkt Großbritanniens. Eine wilde Felsenküste und es war neblig und auch etwas frisch. Den Abend verbrachten wir in Trelowarren, ein alter Herrensitz, der seinen Park zum Campingplatz umfunktioniert hat. Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Westen, mit Stopp in Porthleven, vorbei an St. Michaels Mount – leider war Flut, wir hätten mit einem Boot übersetzen müssen – aber das wollten wir nicht. Am Weg lag auch Porthcurno, wo ein Museum die Geschichte der Telegraphie darstellt, von hier aus gehen fast alle Transatlantik-Kabel in alle Welt. Ein kurzes Stückchen weiter zu Fuß, man ist beim Minack Theatre und hat einen Ausblick wie in der Karibik …..

 

 

Minack ist ein Freiluft-Theater, das 1923 in die Felsen gebaut wurde. Die Atmosphäre ist schon am Nachmittag bei Proben sagenhaft, aber kurzfristig eine Vorstellung besuchen, geht nicht, die Termine sind auf Wochen im voraus ausgebucht. Es muss abends ein Traum sein, hier zu sitzen und bei entsprechendem Wetter und Beleuchtung eine Vorstellung anzusehen.

 

 

Weiter ging es nach Lands End, nur waren wir sehr spät, bekamen aber sofort einen Parkplatz, mussten nur noch halben Eintritt zahlen, der ganze Trubel war auch schon vorbei und wir konnten in Ruhe an der Küste stehen und Bilder machen. Überall wurde auf die Sonnenfinsternis am 11.August hingewiesen, die speziell in Cornwall am Längsten zu beobachten war. Hätten wir mit Bildern beweisen können, dass wir ein Jahr vorher bei John O´ Groats waren, hätten wir eine Urkunde bekommen, dass wir den östlichsten und westlichen Punkt Großbritanniens besucht haben. Aber wer schleppt schon seine ganzen Urlaubsfotos mit….

 

 

Kurz vor St. Ives fanden wir Quartier auf einem Bauernhof und der kleine Hofhund schloss uns wegen der gegrillten Würstchen sofort ins Herz. Er wollte gar nicht mehr nach Hause gehen. Am kommenden Montag hatten wir dann zum ersten Mal schlechtes Wetter, wir liefen bei Nieselregen durch das Künstlerstädtchen St. Ives. Eine Bildergalerie neben der anderen, was ursprünglich wohl mal eine echte Künstlerkolonie war, wird heute der Touristen wegen „gepflegt“. Wir fanden bei der RNLI (englische DGzRS) wunderschöne Weihnachtskarten und unterstützten mit dem Kauf das Rettungswesen an der Küste.

 

 

In Hayle, nahe St. Ives, besuchten wir Daniel zuliebe den Paradies Park, der Papageien, Otter und Pinguine zu bieten hatte. Angeschlossen war auch ein toller Garten, am Schönsten war ein mit Klematis überwachsener Wandelgang. Wir hielten uns noch ein Stück nördlich und kamen zunächst nach „Hells Mouth“. Der Ausblick sagt eigentlich alles – übrigens es gibt fast nirgends Zäune und Barrieren, hier reicht noch ein einfaches Schild „Cliff Edge“. Entlang der ganzen Südküste Englands geht der sogenannte „Coastal Path“, ein Wanderweg der immer direkt an der Küste entlangführt. Uns sind während unseres Urlaubs auch etliche Wanderer begegnet, die mit Rucksäcken unterwegs waren und wirklich die Insel erwanderten. Ganz Hartgesottene machen die selbe Strecke auch mit Mountainbikes. Uns reichte an einem Abend im Halbdunkeln ein kurzes Stück auf diesem Weg, man sollte gut zu Fuß sein, auch etwas klettern können, denn der Weg folgt der Küstenlinie bergauf und bergab. Ein Spaziergang ist das wirklich nicht.

 

  

 

Der Regen hatte zwischenzeitlich aufgehört und wir kamen bis Portreath, wo wir nach unserem Strandbesuch Chips & Fish und Creamtea verzehrten. Dann fuhren wir wieder Richtung Truro. Im Caravan-Camping Park Carnon Downs hatten wir zum ersten Mal einen Stellplatz, bei dem alle Ver- und Entsorgung direkt am eigenen Stellplatz waren. Später sollten wir das noch öfter finden. Am nächsten Morgen besuchten wir  Trelissick Gardens bei Falmouth. Wieder an der Nordküste kamen wir zu dieser beeindruckenden Szenerie. Das sind die Bedruthan Steps, der Sage nach die Fußstapfen eines Riesen.

 

 

 

Wir trauten uns die 143 Stufen herunter und standen zwischen den schroffen Felsen am Strand. Es war schon etwas auflaufendes Wasser und so behielten wir vorsichtshalber immer den Rückweg im Auge, wer sitzt schon gerne 8 Stunden auf Felsen?

 

 

 

Auf dem Rückweg zum Auto entstand das folgende Bild. Wo wir zuvor noch um die Felsen gelaufen waren, stand jetzt schon das Wasser. Innerhalb kürzester Zeit war der Strand überspült.

 

 

Über Padstow, Wadebridge und Port Isaac kamen wir dann nach Tintagel. Dort soll König Arthurs Burg liegen. Man hat festgestellt, dass die Ruinen aus dem 13. Jahrhundert stammen, Arthur lebte aber schon um 500. Es wurden allerdings auch Reste früherer Befestigungsanlagen gefunden und wer weiß, vielleicht hat er wirklich hier gelebt. Wir waren jedenfalls mal wieder viel zu spät, es gab keine Führungen mehr, aber dafür brauchten wir auch keinen Eintritt mehr bezahlen und konnten ganz in Ruhe überall rumlaufen. Im Jahr 2002 waren wir noch mal hier, mitten am Tag und der Trubel war beträchtlich. Nach einem bedeckten, aber trockenem Tag hatten wir abends strahlenden Sonnenschein.

 

 

Am Mittwoch kamen wir nach Boscastle und parkten auf dem Parkplatz eines Supermarktes. Im Jahr 2004 konnten wir dann diesen Parkplatz live im Fernsehen sehen, nach einem enormen Wolkenbruch stürzten Wassermassen und Erde dieses kleine Tal hinunter und rissen alles mit, was ihnen im Weg stand – auch große Wohnmobile… Wir hatten jedenfalls bestes Wetter und fragten uns, wo denn der Bach bleibt, der durch diesen Ort fließt.

 

 

Nach einem etwas längerem Fußweg fanden wir dann den Zugang zum Meer. Kein Wunder, dass diese Küste viele Schlupfwinkel für Piraten bot und sehr berüchtigt war.

 

 

Ein Tipp des englischen Truckers war Clovelly, ein Museumsdorf, das sich steil den Hang hinaufzieht. Autos bleiben draußen, Waren werden mit Schlitten auf dem Kopfsteinpflaster transportiert. Das Örtchen war wirklich sehenswert. Die folgenden Bilder sprechen für sich.

 

Für den Rückweg nutzten wir den Landrover-Service, der auf einer Serpentinenstraße außen um das Dorf herumfährt. Wir saßen auf der Ladefläche,  wurden beträchtlich durchgeschüttelt und kamen uns vor wie auf einer Safari.

 

 

Station für die Nacht war der Channel View Caravan Park oberhalb von Lynton. Bis dahin aber war es eine richtige Kraxelei für unser Auto. Es ging mit Gefälle oder Steigung 25 % bergab und -auf. Von unserem Stellplatz aus machten wir noch einen Spaziergang und konnten von oben auf Lynton und Lynemouth sehen, die beiden Ortschaften wirkten im Halbdunkel mit ihrer Beleuchtung wie auf der Modelleisenbahn. Der Blick auf den Bristol Channel war ebenfalls sehr schön. Am Donnerstag, dem 1. Juli fuhren wir durch das neblige Exmoor nach Yeolvilton und besichtigten das Fleet Air Arm Museum. Über Glastonbury kamen wir nach Wells und besichtigten die Kathedrale.

 

 

Unsere Endstation an diesem Tag war Cheddar. Cheddar ist nicht nur der Name eines Käses sondern ein Ort, der im Landesinneren in einer Schlucht liegt und zwei große Tropfsteinhöhlen zu bieten hat. Wir besuchten beide und genossen den Rundgang durch den Ort, der viele kleine Geschäfte hatte von der Käseboutique über Süßigkeiten- und Spielzeugläden. Im Spielzeugladen fand Ralf einen Corgy-Toys LKW, den er selbst als Kind hatte. Der Preis für diesen „Oldtimer“ war grandios.

 

 

 

 

Das in der Höhle gefundene Skelett ist 9.000 Jahre alt und DNA-Analysen haben ergeben, dass es ein Vorfahre eines dort lebenden Lehrers war. Wir fuhren weiter Richtung Bath, aber in der freitäglichen Rushhour war an Parken gar nicht zu denken. Unser Gedanke war, nur raus aus diesem Getümmel. Leider erwischte uns dann noch eine Umleitung und wir fuhren wirklich richtige Nebenstrecken durch die Salisbury Plains – die gar nicht eben sind – bis wir in der Nähe von Stonehenge dann wieder einen Campingplatz auf einem Bauernhof fanden. Am nächsten Morgen stand Stonehenge auf unserem Programm. Wir waren früh da, bevor die große Masse der Touristenbusse kam und so konnten wir sogar ein halbwegs brauchbares Bild machen.

 

 

Dieser Tag wurde noch richtig anstrengend für uns. Irgendwie war uns der Plan verloren gegangen. Wir fuhren wieder Richtung Südküste auf Southampton zu, suchten die Gärten bei Billingshurst weiter im Inland, konnten sie aber nicht finden und landeten nach 280 km wieder an der Küste bei Seaford. Der Campingplatz lag zwischen Deich und kleiner Bahnlinie. Am nächsten Morgen wollten wir das Seven Sisters Sheep Center besuchen, aber es war noch geschlossen. So fuhren wir erst zum Beachy Head oberhalb der Seven Sisters Kreidefelsen und liefen dort an der Küste herum. Auch an den steilen Kreidefelsen gibt es keine Zäune und Absperrungen, jeder ist für sich selbst verantwortlich. Im Sheepcenter fütterten wir die Schafe, sahen beim Scheren zu und folgten dem Vortrag aber die Weiterverarbeitung der Wolle früher und heute. 

 

 

Es war Sonntag und der Ausflugsverkehr entlang der Küste war beträchtlich. Auch die Sissinghurst Gardens waren gut besucht. Der Rosengarten, der Cottage Garden und der White Garden waren beeindruckend und dufteten fantastisch.

 

 

 

 

Wir fuhren bis Dover und standen auf dem Campingplatz Martin Mill direkt an einer Bahnstrecke. Aber wir hatten trotzdem eine ruhige Nacht und konnten am nächsten Morgen gut ausgeruht nach Dover fahren. Das Castle konnten wir leider nicht besichtigten, es gab keine Parkplätze mit der entsprechenden Höhe für unser Auto. Aber wir erkundeten die Stadt und fuhren gegen 13.00 Uhr durch den Eurotunnel zurück nach Frankreich.