Nokia Lumia 630 mit Windows Phone 8.1 im Selbstversuch
Ich schalte das Lumia an. Ein Tastendruck mit klarem, angenehmem Druckpunkt und mit etwas Verzögerung erscheint ein weißer „Nokia“-Schriftzug auf dem Display.
Beim Einstellen der Uhrzeit und Zeitzone erhalte ich meinen ersten Eindruck vom Bedienkonzept der Oberfläche. Der Zweck scheint im Mittelpunkt zu stehen. Große Anzeigeelemente, recht intuitiv zu bedienen. WLAN ausgewählt und weiter geht’s. Es folgen einige Informationen zu einer Funktion namens „WLAN-Optimierung“. Nach grobem Überfliegen der Funktion gehe ich davon aus, dass Nokia-Telefone irgendwie eine Art Peer-to-Peer -Verbindung unter sich herstellen können und so Internetverbindungen teilen. Ob das stimmt? keine Ahnung, der Informationstext wird in den ersten Zeilen nicht konkret, mir zuviel nichtssagender Text. Ich werde mich später darum kümmern. Ich warte auf den Punkt in der Ersteinrichtung, an dem das Telefon mir sagt, dass ich nicht weiter machen kann, da keine SIM-Karte installiert ist.
Ich lege ein neues Microsoft-Konto an. Ich kann wählen, ob ich eine Microsoft-E-Mail-Adresse oder eine eigene verwende. Ich entscheide mich für die eigene. Vorname, Nachname und Benutzername werden abgefragt. Ich überlege mir 3 Minuten einen einprägsamen Benutzernamen und klicke auf „Weiter“. Das Handy lädt den selben Bildschirm erneut und leert das Feld des Benutzernamens. Ich entnehme aus diesem Verhalten, dass es mit meinem Benutzernamen wohl nicht zufrieden war. Schlau wie ich bin, stelle ich fest, dass Microsoft noch garnicht meine bestehende E-Mail-Adresse abgefragt hat. Ich kombiniere und gebe im Feld „Benutzername“ meine bestehende E-Mail-Adresse ein. Ich klicke auf weiter und „Bingo!“, es klappt. Hier hat man geschlampt. Das ist genau das was ich meine: Ich habe keine Lust mir Gedanken über die Dinge machen zu müssen, bei denen für Microsoft jemand bezahlt wird. Viele, vielleicht auch gerade ältere Nutzer, würden das Gerät jetzt wieder zum Fachhandel bringen.
Ich warte immernoch auf die Stelle an dem mir die fehlende SIM-Karte einen Strich durch die Rechnung macht.
Meine Angst ist aber unbegründet. Irgendwann bin ich im „Home Screen“. Ein Vorteil zum iPhone. Eine lästige Aktivierung mit zwingend benötigter Sim-Karte entfällt. Dafür gibt es einige kleine grammatikalische Stilblüten in den Bildschirmtexten zur Ersteinrichtung. Man mag mich konservativ nennen, aber ich denke genau hier entsteht der erste Eindruck. Und anscheinend war dieser dem Hersteller zumindest so unwichtig, als dass man auf eine Textkorrektur verzichtet hat. Unschön.