Warum Fingerprint keine gute Idee ist
Wenn es um die Einführung von Fingerprint-Lösungen zur Zeiterfassung oder Zutrittskontrolle geht, haben viele Unternehmen bisher über die Hygiene-Aspekte gelacht. Der Coronavirus und damit einhergehende Präventionsmaßnahmen und mediale Aufmerksamkeit lassen dieses Argument nun endlich legitim erscheinen.
In meiner Zeit als HR-Berater erhielt ich viele Anfragen von Unternehmen, die Ihre Zeitstempelungen oder Zutrittskontrollen nicht länger mit teuren ID-Medien, sondern stattdessen mittels Fingerabdruck durchführen wollten. In meinen Augen gibt es einige Argumente die dagegen sprechen. Neben oft hohen Fehlerquoten aufgrund von Verschmutzungen an Haut oder Terminal oder den initialen Aufwänden bei der erstmaligen Erfassung der Fingerabdrücke, müssen auch hygienische Aspekte berücksichtigt werden.
Während die ersten beiden Argumente eingängig oder mit direktem wirtschaftlichen Aufwand zu beziffern sind, wird der Hygiene-Punkt oft belächelt. Auch der eindringliche Hinweis, dass Fingerprint-Terminals in Grippezeiten wahre Treiber des Krankenstandes sein können, findet nur selten Gehör.
Diese Warnung gilt logischerweise nicht nur für Fingerprint-Lösungen im HR- oder Facility-Management-Bereich, sondern auch für Fingerprintlösungen an sämtlichen, von mehreren Personen genutzten Geräten im öffentlichen Nahverkehr, Sicherheitsinfrastruktur im öffentlichen Sektor usw.
Der aktuelle Ausbruch des Coronavirus gibt dem Hygiene-Argument nun Rückhalt, nicht zuletzt aufgrund der medialen Aufmerksamkeit und der in vielen Teilen der Bevölkerung verankerten Angst vor Ansteckung.
In diesem Sinne:
An all die Firmen, die Fingerprint für Ein- und Ausstempeln am Zeiterfassungsterminal oder zur Zutrittskontrolle verwenden wollten und deren Berater davon abrieten: Gern geschehen.