4×4 Roadtrip Peloponnes, Elafonisos und Kythira
In knapp 4 Wochen bereisen wir mit Defender und Dachzelt den Peloponnes, die Inseln Lefkada, Elafonisos und Kythira. Den großen Touristenmassen gehen wir dabei aus dem Weg und freunden uns stattdessen mit den Einheimischen und ihrer Lebensart an.
Nachdem wir in 2022 Griechenlands Ostküste und das Festland-Inland bereisten, waren nun die südlicheren Gefilde an der Reihe. Mit der Grimaldi / Minoan „MS Florencia“ setzten wir von Ancona (IT) nach Igoumenitsa (GR) über. Das besondere an dieser Verbindung: Unsere beiden französischen Travel-Doggen „Trüffel“ und „Pelle“ dürfen mit Herrchen und Frauchen in der Kabine reisen.
Ankunft in Igoumenitsa
Gegen 19:00 Uhr legt unsere Fähre an Griechenlands Westküste im Hafen von Igoumenitsa an. Es wird schnell dunkel und Hungergefühle machen sich breit. Spontan entscheiden wir uns für einen Abstecher in eine kleine Taverne in XXX. Hier beginnt der Urlaub: Griechenland – das einzige Land indem sogar stilles Wasser schmeckt. Die App Park4night macht uns anschließend auf einen Stellplatz an einem nahegelegenden Strand aufmerksam. Hier bauen wir unser Dachzelt unter riesigen Olivenbäumen auf einer Art Terassenparkplatz auf. Wir teilen uns diesen Stellplatz mit einem großen Expeditionsmobil und einem VW-Bus. Jetzt muss nur noch das Wetter besser werden.
Abstecher auf Lefkada
Bereits auf unserer Griechenland Tour 2022 planten wir einen Besuch auf Lefakada, haben uns dann jedoch mangels Zeit und zugunsten Albaniens dagegen entschieden. Unser erster richtiger Step für diese Reise steht folglich schnell fest. Schnell packen wir unsere Sachen, knipsen noch ein paar Fotos von der wunderschönen Stellplatz Bucht und brechen auf Richtung Lefkada. Unterwegs stärken wir uns mit Frappé, frischem Orangensaft und kleinen Snacks bei der Cantina Estrada. Ein absoluter Tip von uns, um unterwegs in angenehmer Atmosphäre eine kurze Rast einzulegen. Als wir auf Lefkada ankommen erkunden wir zunächst das Castle XXX, jedoch nur von außen, da es geschlossen hat.
Im Anschluss geht es über eine Pontonbrücke direkt in das lebhafte Zentrum von Lefkada. Hier gibt es zahlreiche Cafés, Tavernen, Yachten, Segelschiffe und eine wunderschöne Altstadt mit schmalen Gassen und Blumenranken so weit das Auge reicht.
Unser Auto parken wir auf einem bewachten Parkplatz, sicher ist einfach sicher. Gerne hätten wir den Abend in der zauberhaft anmutenden Bar XXX verbracht, jedoch nicht zum Preis des nicht ganz so optimalen Stellplatzes. Wir fahren die Ostküste entlang, bis wir in Nidri ankommen. Hier ist es leider sehr touristisch und es gibt keine Altstadt, dafür jedoch die stylische Strandbar Maraboo mit sehr guten Cocktails sowie einen Camper Parkplatz mit erstaunlich sauberen sanitären Anlagen.
Durch die Berge der Peloponnes nach Kalavrita
Aufgrund der bescheidenen Wettervorhersage für die kommenden Tage entscheiden wir uns spontan gegen eine geplante Bootstour Rund um Lefkade und gegen eine Weiterreise über Kefalonia und Zakynthos, dafür jedoch für eine direkte Reise auf die Peloponnes. Wir wollen zunächst die Ostküste und die Bergregionen der Peloponnese erkunden, um uns dann in den westlichen Süden zu begeben.
Der zweite Spot soll ein wunderschöner, blauer Bergsee Richtung Kalavryta werden. Neben dem See als solchen gibt es hier laut Google Maps eine ziemlich gute Taverne. Unser Ralfi kämpft sich durch Sturm, Regen und dichte Nebelschwaden über Bergpässe, zu dem See, an dem dann leider alles geschlossen hat.
Beide Tavernen haben nur am Wochenende geöffnet, schade. Über unsere Enttäuschung werden wir zum Glück schnell hinweggetröstet, als wir einen verwunschenen Waldabschnitt mit spielerischen Bachläufen entdecken. Hier müssen Elfen, Feen und Trolle leben. Leider sind die fabelhaften Wesen sehr schüchtern, sodass wir keine zu Gesicht bekommen. Gegen Abend treffen wir in Kalavryta ein. Kalavryta ist ein wunderschönes Dorf, welches seine touristische Hochzeit jedoch als Skigebiet im Winter hat. Gut und schlecht für uns zugleich. Zahlreiche Geschäfte, Tavernen und Bars sind geschlossen, dafür ist wenig los.
Wir finden schnell sehr gutes Essen in der „Cellar Tavern“ und ein oder zwei Abschlussbier in der urigen fifty/50 Bar am offenen Kamin. Daniel nutzt die abendliche Dämmerung um ein Foto von dem pitoresken Bahnhof des Dorfes zu erhaschen.
Die Bahnstrecke durch Kalavryta soll traumhaft schön sein, leider merken wir dies erst später auf unserer Reise. Unsere Nacht dürfen wir neben dem geschlossenen Hotel Helmos verbringen. Der Eigentümer ist aufgeschlossen und freundlich und möchte nicht einmal Geld von uns haben.
Eichenwälder von Foloy und die Schlucht des Zentauren
Da es uns schon nicht geglückt ist Elfen, Feen und Trolle zu erspähen, wollen wir nun unser Glück mit dem Zentauren in den Eichenwäldern von Foloi auf die Probe stellen. Hierfür nehmen wir sogar eine sehr holprige und lange Offroadstrecke auf uns, um unmittelbar in der Zentaurenschlucht wandern gehen zu können. Leider gibt es keine offizielle Wanderstrecke, sondern nur einen Weg durch das Flussbett. Daniel bleibt mit Trüffel und Pelle im klimatisierten Auto, während Michelle sich auf die Fährten des Zentauren begibt.
Die Natur ist wild, charmant und unberührt. Michelle schwört, den Zentauren kurz erblickt zu haben, leider hat sie ihre Kamera jedoch nicht schnell genug griffbereit. Na ob man ihr das so glauben kann. Die Hitze lässt uns ziemlich durstig werden, sodass wir uns entscheiden, uns ein kühles Bier im nahegelegenen Ort Foloi zu gönnen. Auf einem zentralen Dorfplatz haben sich ein paar ältere griechische Herren versammelt. Sie trinken Bier, erzählen sich fröhlich Geschichten und freuen sich über unsere Ankunft. Schnell knüpfen wir Kontakt und lernen Panagiotis und seine Freunde kennen.
Zu unserer freudigen Überraschung gibt uns Panagiotis ein Bier auf unsere neu geschlossene Freundschaft aus und schenkt Michelle einen Strauß Rosen aus seinem Garten. Wir knipsen zusammen ein Foto als Andenken und versprechen ihm, bei unserem nächsten Besuch bei ihm zu klingeln. Der Weg zu unserem nächsten Step führt uns durch lichtgeflutete alte Eichenwälder. Ein magischer Anblick, welcher zu einem kleinen Spaziergang einlädt, aber Achtung vor den zahlreichen Wildschweinen der Region.
Wasserfall von Nemouta
Bei unserer abendlichen Routenplanung entdeckt Daniel auf Google Maps den Wasserfall von Nemouta. Die Fotos sind vielversprechend, hier müssen Adam und Eva gelebt haben, bevor sie das Paradies verlassen mussten. Um nach Nemouta zu kommen, müssen wir abermals eine Offroad Strecke durch die Berge auf uns nehmen. Aber mit unserem Ralfi ist wirklich nichts unmöglich. Der Fußmarsch zu dem Wasserfall ist abenteuerlich.
Man sollte auf jeden Fall eine Machete mitnehmen. Alles ist zugewachsen und fühlt sich an wie Uhrwald. Gegen Ende der Strecke, kurz vor dem Wasserfall, muss man dann auch noch ein wenig klettern. Zieht am besten keine Zehentreter von Birkenstock an, wie Michelle es getan hat. Wer den beschwerlichen Weg auf sich nimmt, wird am Ende jedoch auch mehr als belohnt. Wir haben schon viele Wasserfälle gesehen, in Norwegen, Slovenien und Kroatien, aber dieser Wasserfall von Nemouta ist einzigartig und etwas ganz besonderes. Er entspringt in einer Art grün bewachsener Steinhöhle und verläuft dann über zahlreiche Steinterrassen. Wir stehen inmitten von plätscherndem frischen Wasser, zwitschernden Vögeln, frischem grünen Moos und lianenartigen Baumranken. Wenn hier nicht das Paradies ist, wo bitteschön denn dann?
Wildschweinbraten im Bergdorf Dimitsana
Dieser ereignisreiche Tag endet heute in Dimitsana, einem historischen Bergdorf im Hinterland der Peloponnes. Am Eingang des Dorfes bietet eine Tankstelle zwei Parkplätze gegen Bezahlung an. Als Daniel die Gebühr bezahlt, fühlt er sich in der Zeit zurückversetzt. In dieser Tankstelle ist die Zeit stehengeblieben. Allein der Kassenbereich gleicht einem Museum. Der etwas betagte Besitzer der Tankstelle freut sich aber unseren Aufenthalt und versichert uns, dass wir bei ihm sicher nächtigen können. Wir machen uns auf den Weg um die Altstadt zu erkunden. Als die letzten Sonnenstrahlen über die Bergkämme wandern, taucht die goldene Stunde das gesamte Dorf in einen atemberaubend, güldenen und warmen Schimmer. Zum Abendessen gibt es heute einen traditionellen Wildschwein-Stew in der Taverne XXX. Wildschweine gibt es in dieser Region schließlich genug. Ohne zu lügen: Das war das beste Wildschwein, dass wir je hatten, und die Taverne ist somit unsere klare Empfehlung für alle, die Dimitsana besuchen.
Der Abend ist noch jung, also hoppen wir noch ein wenig durch die örtlichen Bars des Bergdorfes. Nach Tsiporou und griechischem Kaffee kehren wir zum Auto zurück und stellen zur Überraschung fest, dass das Tor zum Auto bereits mit einem dicken Vorhängeschloss gesichert wurde. Nach anfänglicher Aufregung sehen wir aber noch Licht in den Räumlichkeiten der Tankstelle und klopfen vorsichtig an. Zwar scheinen wir eine Kartenspielrunde zu stören, kommen nun aber wieder zu unserem Auto zurück.
Am nächsten Morgen kehren wir nochmals im Stadtkern von Dimitsana zuzm Frühstück ein. Bei XXX genießen wir griechische Köstlichkeiten auf der kunstvoll gestalteten Dachterrasse, während unter uns das Leben beginnt zu toben: LKWs liefern Waren, Autos parken chaotisch mit der Warnblinkanlage, Reisebusse, die sich durch die engen Straßen quetschen hupen und warten. Von hier oben ist uns das alles egal. „Noch einen Frappé, parakalo!“.
Wie im Paradies: Die Polylimnio Wasserfälle
Ein Paradies kommt selten allein, sagt man doch so oder nicht? Auf dem Weg Richtung Küste wollen wir noch einen zweiten Wasserfall besuchen. Hier soll es sogar mehrere glasklare Badestellen geben. Der Weg ist diesmal zwar nicht zugewachsen, dafür jedoch steil und von der prallen Mittagssonne beglückt. Wenn wir den Menschen, die uns entgegenkommen in die erschöpften Gesichter schauen, haben wir bereits jetzt schon ein wenig Respekt vor dem Rückweg. Aber da müssen wir wohl durch und die Doggen auch, ob sie wollen oder nicht. Im Wald angekommen führen zwei Wege in entgegengesetzte Richtung. Links soll es die beiden Seen geben, also entscheiden wir uns zunächst für eine Abkühlung.
Direkt zu Beginn der Strecke wartet der erste größere Wasserfall auf uns sowie eine kleine Badestelle. Daniel zieht sich wildentschlossen seine Kleidung aus, um mit den bunten Fischen im blauen Wasser um die Wette zu schwimmen. Dann stellt er jedoch fest, dass das Wasser nicht nur einladend blau ist, sondern auch ziemlich frisch. Mehr als ein eingetauchter Zeh wird es dann nicht und es geht für uns vier weiter Richtung großem See und großem Wasserfall. Der Weg dorthin ist nichts für Anfänger und definitiv nichts für eine Wanderung mit zwei verrückten Hunden. Wir müssen uns entlang steiler Klippen quetschen und über hohe Steine klettern. Nachdem Pelle mehrfach beinahe abgestürzt wäre, um eine Echse zu jagen, entscheidet sich Michelle mit den Hunden im Schatten zu warten und Daniel alleine weiterziehen zu lassen.
Nach nur kurzer Zeit kehrt jedoch auch Daniel zurück. Auch er hat den Weg abgebrochen, da er sein Leben kurzfristig in Gefahr gesehen hat. Es hat sich trotzdem gelohnt die Strecke auf sich zu nehmen. Auch hier erwartet einen unberührte Wildnis, echte Natur. Wir entscheiden uns auch noch einmal den nach rechts führenden Weg auszuprobieren. Diesmal jedoch einzeln und ohne Terror-Doggen. Auch diese Strecke gleicht einem kleinen Abenteuer. Man geht über marode Holzbrücken, über Felsen hin zu einem Wasserspiel, welches über mehrere Terrassen läuft. Weiter oben soll es auch auf dieser Seite einen Wasserfall geben, aber wir wollen nichts riskieren. Die Reise hat schließlich gerade erst angefangen und wir wollen sie gesund und vor allem gemeinsam weiter bestreiten.
Ochsenaugenbucht Voidokilia und Küste bei XXX
Die Ochsenaugenbucht ist für unseren Geschmack mal wieder so eine typische Touristenfalle. Zahlreiche Reportagen, die wir uns im Vorfeld der Reise angeschaut haben, schwören auf den karibischen Anblick der Ochsenaugenbucht.
Und ja, die Videoeindrücke hatten eine beeindruckende Wirkung auf uns, also nichts wie hin da. Wir finden eine beeindruckend große Masse an Touristen und Griechen mit Liegestühlen und Plastikschirmchen vor. Alle planschen im blauen Wasser und pinkeln in die umliegenden Dünen. Puh, das war nicht der Anblick, den wir erwartet hatten.
Wir schauen uns an und ohne Worte verständigen wir uns auf der Stelle wieder zu fahren. Noch schnell einen Schnappschuss aus der Vogelperspektive und dann auf zu einer Bar, die Michelle auf dem Hinweg gesichtet hat.
Vergebens nach Mystra fahren – doch die Strecke ist toll
Wenn Michelle dir sagt, dass ihr die Berge nun hinter euch gelassen habt und die restliche Zeit an der Küste verbringt, dann seid euch sicher, bereits am nächsten Tag geht es erneut in die Berge. Diesmal aber zum letzten Mal, versprochen. Michelle möchte unbedingt nach Mystra fahren, um sich die Überreste der byzantinischen Siedlung anzuschauen. Auch die Bergstrecke dorthin soll unbeschreiblich schön sein und durch die Straße überragende Steindecken führen.
Erneut kommt es jedoch anders als geplant und das in vielerlei Hinsicht. Zunächst müssen wir einen wesentlich längeren Umweg fahren, das Wetter ist nicht wie angekündigt sonnig, sondern beängstigend stürmisch und den Besuch in Mystra hätten wir uns sparen können, da wir unsere Hunde nicht mit auf das Gelände nehmen dürfen. Das waren also 4 Stunden Fahrt für nichts. Stimmt nicht ganz, die Bergstrecke war abgesehen von dem Sturm tatsächlich ziemlich schön und die Steindecken sind schon ein kleines Abenteuer. Man sollte allerdings vorher die Höhenbegrenzungen checken.
Einschlafen bei den Klängen des Kardamili Jazzfestival
Unser nächstes Übernachtungsziel ist Kardamili. Michelle lässt Gnade mit Daniel walten und sucht eine Alternativstrecke zum Umweg durch die Berge heraus. Dies bedeutet aber leider auch, dass der Rückweg zum einen länger dauert und wir zum anderen in den nächsten Tagen eine Teilstrecke wieder zurück, sprich doppelt fahren werden. Als Perfektionistin zwar schwer zu ertragen, aber es wird zu verkraften sein. Wir hoffen, dass Kardamili auch in echt hält, was die Fotos im Netz versprechen: Einen kleinen, süßen Fischerort mit einem romantischen Hafen. Michelle sucht bereits während der Fahrt eine Taverne heraus, von der wir uns erhoffen, dass wir nach einem ausgiebigen Abendessen und zahlreichen Getränken zum Dessert eventuell auf dem Tavernen Parkplatz direkt am Wasser nächtigen können. Leider geht der Plan jedoch nicht auf, da der Besitzer laut Park4Night anscheinend ungern Camper auf seinem Parkplatz begrüßt und auch schon mal nächtlich die örtliche Polizei verständigt. Das Essen ist zwar ganz in Ordnung, hätten wir dies jedoch rechtzeitig gewusst, wären wir sicherlich woanders essen gegangen.
Daniel parkt das Auto um und Michelle genießt mit Trüffel und Pelle einen Retsina in dem Café XXX. Es fängt an zu Regnen, aber das ist gar nicht schlimm. Kardamili ist in der Tat sehr romantisch und der warme Sommerregen, der sich in den warmen Lichtern bricht, verstärkt diese sinnliche Atmosphäre eher noch. Neben dem Café beobachten wir zahlreiche Wespen und Hornissen, die süßen Blütensaft von einer verregneten Mauer aufsaugen. Wir brechen auf Richtung Stellplatz, jedoch nicht ohne auf dem Weg noch für einen Frozen Joghurt einzukehren. Ziemlich satt freuen wir uns über den kleinen Spaziergang zum Hafen. Schon aus der Ferne können wir Jazzklänge wahrnehmen.
Oberhalb unseres Stellplatzes findet das Kardamili Jazzfestival statt. Welch ein Glück wir haben. Bis weit in den Abend hinein spielen in unterschiedlichen Bars verschiedene Jazzgruppen. Die Klänge der Musik und die Erzählungen der Künstler begleiten uns sehr schnell in einen ruhigen und friedlichen Schlaf.
Hummer, Crayfish und Sturm in Limeni
Wir werden von dem nächsten Morgen und drei schnatternden Enten neben unserem Zelt geweckt. Kurz darauf trudeln zudem zwei Fischer ein. Heute soll es nach Limeni gehen, aber vorher wollen wir uns noch bei dem Café „Kafenio“ mit einem gesunden Frühstück stärken. Schon bei den Google Fotos der leckeren und vor allem künstlerisch gestalteten Brote läuft uns das Wasser im Munde zusammen. Wir können es kaum abwarten, also nichts wie los. Wie die typisch deutschen Touris stehen wir selbstverständlich bereits 15 Minuten vor der regulären Öffnungszeit vor dem Kaffee und müssen nun warten. Es ist heute so stürmisch, wie die ganzen letzten Tage nicht. Das hatten wir uns anders vorgestellt. Bei Sonnenschein in dem künstlerischen Außenbereich die ausgefallenen Gaumenfreuden zu erleben, das wird heute wohl nichts. Wir trotzen dem Wind und setzen uns dennoch nach draußen. Daniel bestellt wie immer einen Frappé und ich wähle einen speziellen Bergtee aus der Region. Dazu gibt es ein Brot mit Pflaumen, sauren Gurken, Salami… und eins mit Frischkäse, Feigenmarmelade, Erdbeeren, Anchovies, Pfeffer und Pistazienkrümel. Die Brote sind eine wahre Geschmacksexplosion und der Tee sehr geschmackvoll dekoriert.
Nachdem wir unsere Brote vor unzählige Katzen verteidigt haben, geht es nun weiter die Küstenstraße entlang. Unser heutiges Ziel ist Limeni, ein kleiner, pittoresker Fischerort kurz vor der Auffahrt nach Areopoli.
Bilder bei Instagram versprechen hellblaues Wasser, frisches Seafood und eine malerische Dorffassade. Und genau das finden wir auch vor. Am Fuße der Einbahnstraße gibt es sogar (nicht offizielle) Stellplätze für 2-3 Vans bzw. Offroadfahrzeuge oder kleine Wohnmobile.
Wir stellen unseren Ralfi dort schon einmal ab, bauen das Dachzelt auf und wandern in das nahegelegene Dorf. Schnell haben wir unsere Lieblingstaverne XXX gefunden. Wir stärken uns mit einem kleinen Häppchen zum Mittagessen (Squid, Gavros und Tsipouro) und gönnen uns im Anschluss noch ein leckeres Eis. Daniel möchte nun sein Glück im Meer versuchen und Michelle und Pelle sind so müde, dass sie eine Runde im Dachzelt schlummern. Schnell kommt Daniel auch ins Zelt, das Wasser scheint wohl doch noch ein wenig zu kalt zu sein. Nach einem netten Gespräch mit unseren belgischen Stellplatznachbarn, brechen wir erneut auf zu unserer Taverne. Diesmal wollen wir jedoch das frische Seafood probieren. Wir entscheiden uns für Hummer und Crayfisch.
Letztere sehen nicht wirklich appetitlich aus, sind sie aber. Ehrenwort! Michelle entdeckt gegenüber von der Taverne einen wunderschönen kleinen Laden, wo es naturbelassene Beautyprodukte und stilvollen Schmuck zu kaufen gibt. Selbst Daniel kann gar nicht anders, als einen Blick in den Laden zu werfen und ist genauso angetan wie Michelle. Man könnte hier wirklich alles kaufen. Nach unserer kleinen Shoppingtour soll es nun noch einen Cocktail gaben. Besonders Daniel ist heute mal mutig und bestellt einen Sex on the Beach mit Chili. Während wir in der Cocktailbar verweilen, zieht ein Unwetter auf. Wir brechen ab und versuchen möglichst trocken ins Dachzelt zu kommen. Leider ist uns dieses Vorhaben nicht wirklich geglückt. Unser Auto steht auf rotem Lehmboden. Das bedeutet, dass 8 Pfötchen das komplette Zelt, die Matratze und den Schlafsack mit rotem Lehm eingefärbt haben. Na schönen Dank auch. Michelle versucht das schlimmste schon einmal zu beseitigen und dann heißt es vom Surren des Strommastes neben uns einzuschlafen.