Insulin auf Reisen mit Camper Van und Geländewagen kühlen – Diabetes goes Offroad

Diabetes hält uns nicht vom Reisen ab. Mit der richtigen Technik ist die Kühlung von Insulin im Auto kein Problem – auch ohne Stromanschluss.

2020 überkam uns die Idee vom Off-Road-Reisen. In unseren vorherigen Reisen mit dem Wohnmobil war das Insulin jederzeit leicht kühl zu halten, denn der Kühlschrank lief entweder auf 12 V, Gas, oder 230 V bei angeschlossenem Landstrom.

Doch wie sieht das ganze in unserem Land Rover Defender aus? Wenn es in wärmere Gefilde, wie zum Beispiel Griechenland geht? Die gute Nachricht: Alles ist machbar – sogar Wüste.

Energieeffiziente und zuverlässige Kühlbox

Unser Ausstatter „Offroad-Manufaktur“ in Hamburg erklärte uns, worauf es bei einer guten Kühlbox im Fahrzeug ankommt:

  • Eine Kühlbox muss gut isoliert sein und wenig Kälte verlieren
  • Eine Kühlbox im Auto sollte wenig Energie verbrauchen
  • Die Temperatur sollte fein und genau eingestellt werden können
  • Beim Transport zu kühlender Medikamente sollte die Kühlbox zuverlässig sein


Wenn es um diese drei Disziplinen geht, dann führt eigentlich kein Weg an den Kompressorkühlboxen von Engel vorbei. Enthusiasten vertrauen auch an den entlegensten und wärmsten Flecken der Erde auf diese Geräte. Mit ihren integrierten Schwingkompressoren ist sichergestellt, dass die Geräte auch bei Schräglagen von 60° immer noch zuverlässig kühlen. Manch eine Box hat das Alter von 30 Jahren wohl schon überschritten und funktioniert weiterhin tadellos, falls doch mal Defekte auftreten, verspricht der Hersteller lebenslang Ersatzteile. Das hat natürlich seinen Preis – aber für unser Insulin nur das Beste.

Wir entschieden uns aufgrund der Kühleigenschaften und der Abmessungen für die Engel MT35G-P Kompressor-Kühlbox mit 32l Fassungsvermögen *. 

Je nach der zur Verfügung stehenden Stromquelle lässt sie sich mit 12 Volt, 24 Volt oder 230 Volt betreiben. Auf dem Campingplatz ließe sie sich also mit regulärem „Landstrom“ betreiben und während der Fahrt mit 12 V von der Lichtmaschine. 

Zum Energiesparen folgender Tipp: Betreibt Eure Kühlbox nicht leer. Füllt die leeren Bereiche Eurer Kühlbox mit Wasserflaschen, Bierdosen oder Kühlakkus auf. Das spart Energie und die Kälte bleibt auch ohne große Kühlaufwände des Kompressors länger erhalten. Das gilt übrigens auch für den Kühlschrank zuhause: Ein voller Kühlschrank reduziert das Luftvolumen und spart dadurch Strom.

So weit so gut. Doch was, wenn wir mal abseits des Stromnetzes für längere Zeit stehen? Da hilft eine außerordentlich große Powerbank im Auto und ein daran angeschlossenes Solarpanel.

Batteriespeicher für Strom auch „off-grid“

Mit einer Powerstation im Auto lässt sich Energie speichern wie in einer großen Powerbank. Eine solche Station kann zum Beispiel während der Fahrt laden und während des Ladevorgangs zeitgleich Geräte wie unsere Kühlbox, Akkus, oder Smartphones mit Energie versorgen.

Wir entschieden uns für ein Modell mit 720 Wattstunden Kapazität: Die EcoFlow RIVER Pro Power Station 720Wh *.

Erklärung zur Einheit Wattstunde (Wh) und zur Kapazität unseres Systems: Bei einer Kapazität von 100Wh kann ich ein Gerät, welches 100W Leistung zieht, eine Stunde lang betrieben.

Unsere Kühlbox nimmt maximal 32 W. Bei einer Kapazität von 720 Wh kann ich die Kühlbox also rein rechnerisch 22,5 Stunden lang (720 Wh / 32 W) betreiben. In der Realität allerdings noch länger, denn wenn die Kühlbox bei +5°C Temperatur erst einmal heruntergekühlt ist, läuft sie vielleicht nur noch 15 Minuten (Viertelstunde) pro Stunde um die Temperatur zu halten. Von den 32 W Verbrauch bleiben dann nur noch 8 W Leistungsaufnahme übrig. Bei 8 W Verbrauch könnte die Kühlbox also rein rechnerisch volle 90 Stunden lang betrieben werden. Das haben wir allerdings noch nie getestet, weil wir noch nie 90 Stunde ohne Strom waren. Das alles ist natürlich auch Abhängig vom Inhalt der Box und der Umgebungstemperatur. Für uns reichen 48 Stunden schon locker aus.

Diese Powerstation verfügt über mehr als genug Ausgangs-Anschlüsse, die theoretisch alle zeitgleich benutzt werden können:

  • 3 x USB-A (2 x 12 W (5 V; 2,4 A), 1 x 18 W (Schnellladung))
  • 1x USB-C (100 W (5-20 V; 5 A)) 
  • 3 x DC Gleichspannung (1x 13,6 V / 10 A  / Spannungsreguliert, 2 x DC5521 13,6 V / 3 A)
  • 2x AC Wechselspannung mit sauberem Sinus (230 V / 50 Hz (110 V / 60 Hz) | Spannungsreguliert)


Im Bezug auf unsere Kühlbox ist aber nur der 12V-Ausgang wichtig. Hieran schließen wir unsere Kühlbox an. Egal womit wir dann unsere Powerstation laden, ob mit 12V oder mit 230V, die Powerstation transformiert die anliegende Energiequelle und gibt immer die benötigten 12V an die Kühlbox ab. Diese Lösung ist also auch was für faule Menschen wie uns, denn wir müssen uns nur um die Powerstation kümmern, die Kühlbox bleibt einfach immer angeschlossen.

Bevor wir uns aus Preis-/Leistungsgründen und eines guten Angebots für unsere EcoFlow RIVER PRO Powerstation mit 720 Wh * entschieden, hatten wir auch noch andere Alternativen auf dem Zettel. Wir haben das Gefühl, dass die Geräte je nach Anforderung alle ihren Zweck erfüllen. Der eine Nutzer braucht mehr Anschlüsse oder Kapazität, der nächste braucht etwas ganz anderes. Wenn Ihr aktuell auf der Suche seid, schaut Euch auch die PowerDude 500 von Wattstunde * und die Jackery Explorer 1000 * an.

Nun wollen wir unterwegs allerdings nicht nur unsere Kühlbox mit dem Batteriespeicher versorgen, sondern müssen von Zeit zu Zeit auch Smartphones, MacBook oder Kameraakkus laden. Dank des integrierten Wechselrichters ist das kein Problem. Das Gerät produziert einen sauberen Sinus und ermöglicht so auch das Laden und den Betrieb besonders anspruchsvoller und empfindlicher Geräte. Allerdings steigt mit jedem angeschlossenen Verbraucher auch der Energieverbrauch. Damit sich unser Speicher trotzdem nicht so schnell entleert, können wir mit einem faltbaren Solarpanel unterstützen.

Autarke Stromversorgung dank faltbarem Solarpanel

Unsere EcoFlow RIVER PRO Powerstation * kann mit bis zu 200W Solarstrom geladen werden. Bei voller Sonneneinstrahlung soll das Laden der Powerstation damit 4 Stunden dauern, allerdings konnten wir das noch nicht testen. Bei der Auswahl der Solarpaneele haben wir uns für ein platzsparendes System zum Zusammenklappen entschieden. Das lässt sich nicht nur leicht verstauen, sondern lässt sich auch flexibel zur Sonne ausrichten. Viel besser als ein fest auf dem Dach verbautes Solarpaneel, das wir zuerst bevorzugt hatten.

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Auch hier gab es wieder mehrere Produkte zur Auswahl. Letztlich unterscheiden sich die Geräte in der Anzahl der integrierten Module, der IP-Klasse für Wasserdichtigkeit und dem Anschluss an die Powerstation.

Das Jackery Solarpanel SolarSaga 100 * unterlag dann dem Ecoflow 160W Panel *, weil letzteres die Schutzklasse IP67 statt IP65 bietet, durch mehr Panel 60 W mehr Leistung abgibt und direkt mit den von uns benötigten MC4-Steckern ausgeliefert wird.



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